Erschienen in:
01.10.2004 | Berufspolitisches Forum
Ein Rapid Review zur Mindestmengenproblematik am Beispiel der Knietotalendoprothese
Woher stammen die magischen Grenzwerte?
verfasst von:
Dr. D. Stengel, A. Ekkernkamp, J. Dettori, B. Hanson, K. M. Stürmer, H. Siebert
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2004
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Zusammenfassung
Zur Klärung, ob in Kliniken mit hoher Operationsfrequenz die Mortalität und Morbidität nach Knie-TEP verbessert werden kann, ob die Effekte einheitlich sind und aus den verfügbaren Daten eine in jedem Fall einzuhaltende Mindestmenge abgeleitet werden kann, führten wir eine systematische Literatursuche u. a. in den Datenbanken Medline, Embase, CENTRAL und Cinahlsowie eine manuelle Suche durch—ohne Einschränkung bezüglich des Publikationstyps oder der Sprache. Von 1406 Zitaten verblieben nach einer mehrstufigen Selektionsprozedur 13 Arbeiten mit 1.110.962 Patienten, von denen 6 auf identischen administrativen Datensätzen beruhten. In die Datensynthese flossen 5 Analysen verschiedener Datenquellen mit insgesamt 448.897 Patienten ein. Alle Studien entsprachen dem Evidenzgrad 2b (prospektive und retrospektive Kohortenstudien, konsekutive Stichproben, >80% Follow-up). Die publizierten Daten suggerieren, dass bei jeder 2551. bis 821. Knie-TEP, die in einer Klinik mit hoher Fallzahl anstatt in einer Klinik mit geringerer Fallzahl erfolgt, 1 zusätzlicher Todesfall vermieden wird. Die absoluten Ereignisraten sind jedoch marginal.