Erschienen in:
01.04.2005 | Originalien
Ventrales femoroacetabuläres Impingement nach geheilter Schenkelhalsfraktur
verfasst von:
Dr. A. Strehl, R. Ganz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Fragestellung.
Darstellung des ventralen femoroacetabulären Impingements (VFAI) als Ursache persistierender schmerzhafter Bewegungseinschränkungen und fortschreitender Gelenkschädigung nach geheilter Schenkelhalsfraktur sowie der Ergebnisse nach operativer Therapie des VFAI.
Methodik.
Bei 11 Patienten wurde ein VFAI mit bewegungs- und belastungsabhängigen Leistenschmerzen nach in Retrotorsion geheilter Schenkelhalsfraktur vermutet und nativröntgenologisch sowie mit radialer Arthro-MRT-Untersuchung bestätigt. Mit chirurgischer (Sub-)Luxation des Hüftgelenks wurde das Impingement offen überprüft und durch Wiederherstellung der Kontur des anterioren Übergangs zwischen Femurkopf und Schenkelhals beseitigt.
Ergebnisse.
Bei sämtlichen Patienten zeigte sich eine Abflachung der Kontur des ventralen Kopf-Hals-Übergangs und ein dadurch hervorgerufenes Cam-Impingement mit konsekutiver Schädigung des pfannenrandnahen acetabulären Knorpels. Bei der Nachuntersuchung 5 Jahre postoperativ fand sich eine deutliche Besserung der Symptomatik ohne Zunahme der Gelenkschädigung.
Schlussfolgerung.
Bei chronischen Beschwerden nach geheilter Schenkelhalsfraktur ohne Kopfnekrose ist an die Möglichkeit eines VFAI durch Retrotorsion des Kopfes gegenüber dem Hals zu denken. Die durch VFAI hervorgerufene Symptomatik lässt sich durch chirurgische Optimierung des Kopf-Hals-Offset längerfristig verbessern. Ein bereits entstandener Gelenkschaden lässt sich allerdings kaum angehen. Eine Schenkelhalsfraktur sollte anatomisch reponiert werden, um der Arthroseentwicklung vorzubeugen.