Erschienen in:
01.05.2005 | Originalien
Osteoporose in der Unfallchirurgie
Prävalenz und Management
verfasst von:
T. Vogel, T. Dobler, H. Bitterling, P. Biberthaler, K.-G. Kanz, K.-J. Pfeifer, R. Bartl, W. Mutschler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine Fraktur stellt im Krankheitsverlauf der Osteoporose ein Schlüsselereignis dar, führt jedoch nur selten zu Knochendichtemessung oder suffizienter Osteoporosetherapie. Ziel dieser Untersuchung war die Feststellung der Osteoporoseprävalenz älterer Patienten mit operationspflichtiger Extremitätenfraktur und die Überprüfung der Akzeptanz eines Algorithmus für die Diagnostik und Therapie osteoporosebedingter Frakturen innerhalb einer unfallchirurgischen Abteilung und die Evaluation seiner Nachhaltigkeit.
Patienten und Methoden
Innerhalb eines Jahres sollten anhand des Algorithmus alle Frauen >50 Jahre und alle Männer >75 Jahre mit operationspflichtiger Extremitätenfraktur nach der Operation prospektiv einer Knochendichtemessung (DXA) unterzogen werden. Ermittelt wurde der Anteil der tatsächlich in die Untersuchung eingeschlossenen Patienten, deren Knochendichtestatus, die Einleitung einer leitliniengerechten Therapie sowie die Therapiefortführung bei Patienten mit einer stationären Reha-Maßnahme.
Ergebnisse
Zwischen Mai 2003 und April 2004 erfüllten 228 Patienten die Kriterien zur Durchführung der DXA, von denen 169 (74,1%) Patienten in die Untersuchung eingeschlossen wurden. Nach den Kriterien der WHO zeigten 71,6% der Patienten eine manifeste Osteoporose und 24,3% der Patienten eine Osteopenie. Mit Hilfe des Algorithmus gelang es in 84% der Fälle die Therapie noch während des stationären Aufenthalts einzuleiten. In 74,4% wurde die Therapie während der Rehabilitation fortgeführt.
Schlussfolgerung
Bei der Mehrheit der älteren Patienten in der Unfallchirurgie lässt sich als wesentliche Mitursache ihrer Fraktur eine Osteoporose nachweisen. Mit Hilfe eines standardisierten Behandlungsschemas kann der größte Teil dieser Patienten einer leitliniengerechten Diagnostik und Therapie zugeführt werden.