Erschienen in:
01.05.2007 | Originalien
Konduktives Knochenersatzmaterial mit variabler Antibiotikaversetzung
verfasst von:
C. Englert, P. Angele, J. Fierlbeck, S. Dendorfer, T. Schubert, R. Müller, S. Lienhard, J. Zellner, M. Nerlich, C. Neumann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein Knochenersatzmaterial, bestehend aus Hydroxylapatit und Kalziumsulfat, wurde in 2 Formulierungen auf dessen Antibiotikafreisetzungskinetik und mechanisch experimentell untersucht.
Material und Methode
Das Knochenersatzmaterial PerOssal® ist osteokonduktiv und resorbierbar. Durch eine kapillare Struktur wird Flüssigkeit aufgenommen und protrahiert freigesetzt. Die Veränderungen der mechanischen Eigenschaften vom trockenen zum nassen Zustand werden durch einen uniaxialen Druckversuch untersucht. Die Freisetzungskinetik von absorbiertem Antibiotika in das Material erfolgt durch Elutionsuntersuchungen in einem Zeitraum von 10 Tagen.
Ergebnisse
In der Freisetzungskinetikuntersuchung zeigt sich über 10 Tage eine protrahierte Elution der resorbierten Antibiotika aus dem Knochenersatzmaterial, wobei am 10. Tag noch Wirkspiegelkonzentrationen für Vancomycin im Eluat zu finden sind. Das nasse Knochenersatzmaterial weist in beiden Formulierungen eine signifikant erniedrigte (p<0,001) Bruchspannung zur trockenen Formulierung auf. Die 2. Formulierung ist in der trockenen und nassen Bedingung der 1. mechanisch signifikant überlegen (p<0,001). Im nassen Zustand ist die 2. Formulierung annähernd so hart wie die 1. Formulierung im trockenen Zustand.
Schlussfolgerung
PerOssal lässt eine kontinuierliche Freisetzung von Antibiotika über 10 Tage in einem hohen lokalen Wirkspiegeln zu. Die mechanischen Eigenschaften des resorbierbaren Knochenersatzmaterials PerOssal sind in Verbindung mit einer Osteosynthese für die temporäre Anwendung im gelenknahen belasteten oder nicht belasteten spongiösen Bereich ausreichend.