Erschienen in:
01.08.2007 | Kasuistiken
Traumatische atlantookzipitale Dissoziation im Rahmen einer Komplexverletzung der HWS
Fallbeschreibung bei einem 12-jährigen Kind
verfasst von:
Dr. H. Schmal, N.P. Südkamp, M. Oberst
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2007
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Zusammenfassung
Die atlantookzipitale Dissoziation (AOD) ist eine seltene Verletzung der HWS mit meist letalem Ausgang. Obwohl die AOD Ursache für 10% der tödlich verlaufenden HWS-Verletzungen ist, wurden in den letzten Jahren zunehmend Fälle dokumentiert, bei denen eine AOD überlebt wurde. Ursachen hierfür sind eine verbesserte Notfallversorgung mit routinemäßiger HWS-Stabilisierung entsprechend der ATLS-Guidelines, eine frühzeitige Diagnosestellung durch eine verbesserte Bildgebung im Rahmen des Ganzkörper-Spiral-CT bei der Versorgung von Polytraumata sowie die prompte Behandlung durch Reposition und adäquate Immobilisierung. Wir berichten über den Fall eines 12-jährigen Mädchens, das eine AOD mit begleitender Translationsverletzung C6/7 mit einseitig verhakter Facettengelenkluxation überlebt hat. Nach primär konservativem Therapieversuch erfolgte die sekundäre navigierte dorsale Spondylodese C0 auf C1 mittels CerviFix® sowie die Reposition der Subluxation C6/C7 und die ebenfalls navigierte Stabilisierung mittels Laminahaken. Anhand dieses Beispiels wurden die bisher zu diesem Thema publizierte Literatur zu Diagnosestellung, Management und Prognose aufgearbeitet.