Erschienen in:
01.08.2008 | Originalien
Veränderungen in der Alterstraumatologie
Eine Analyse an 14.869 Patienten aus dem deutschen Traumaregister
verfasst von:
Dr. S. Wutzler, R. Lefering, H.L. Laurer, F. Walcher, H. Wyen, I. Marzi, NIS (Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung) der DGU
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2008
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Zusammenfassung
Das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung in den Industrienationen führt zu einer steigenden Anzahl verunfallter Patienten im höheren Lebensalter, die eine Analyse der altersspezifischen Besonderheiten erfordert. In der vorliegenden Studie erfolgte eine Analyse an 14.869 Patienten über 18 Jahre, die 1996–2005 prospektiv im Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie erfasst wurden. Patienten im Alter zwischen 18 und 59 Jahren wurden als Vergleichskollektiv betrachtet; ihr Anteil sank im Jahresvergleich 1996-2000 mit 2001–2005 von 81,1% auf 75,4%. In diesem Kollektiv erwachsener Traumapatienten stieg das Altersmittel von 41,0 Jahren in 1996 auf 45,3 Jahre in 2005. Mit steigendem Alter zeigte sich eine deutliche Zunahme des Anteils an Patienten mit relevanten Kopfverletzungen bis auf 58,9% beim >80-Jährigen. Patienten im hohen Lebensalter verweilten signifikant kürzer im Krankenhaus und auf der Intensivstation. Bei vergleichbarem „Injury Severity Score“ (ISS) stieg die Letalität nach Trauma mit dem Alter (18–59 Jahre 13,8%; 60–69 Jahre 24,1%; 70–79 Jahre 35,5%; ≥80 Jahre 43,6%). Der schwer verletzte Patient im höheren Lebensalter unterscheidet sich hinsichtlich Verletzungsart, Therapie und Outcome signifikant vom erwachsenen Normalkollektiv und sollte unter Berücksichtigung dieser Besonderheiten behandelt werden.