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Erschienen in: Die Unfallchirurgie 10/2009

01.10.2009 | Berufspolitisches Forum Zur Zeit gratis

Nachwuchsmangel in der Chirurgie

Worin liegen die Probleme einer Reform der Weiterbildung? Sichtweise eines Betroffenen

verfasst von: Dr. M. Krüger

Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 10/2009

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Zusammenfassung

Der Nachwuchsmangel in der kurativen Medizin und insbesondere in der Chirurgie ist jeden Tag erlebbar. Hauptargumente des Nachwuchses sind die fehlende Struktur der Weiterbildung, die mitunter suboptimalen deutschen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und die fehlende Einbeziehung des Nachwuchses in strukturelle und inhaltliche Aspekte einer Reform der Ärztekammern, Fachgesellschaften und Berufsverbände. Die mitunter gut gemeinten „Ansätze einer Reform“ der neuen Weiterbildungsordnung sind leider nicht in der Lage, diese Defizite zu beheben. Neuere Umfragen scheinen zu belegen, dass es sogar zu einer Verschlechterung der Weiterbildungssituation gekommen ist. Wir brauchen eine neue Weiterbildungskultur, die vom Willen geprägt ist, auch Weiterbildung zu wollen. Diesen Willen müssen alle Protagonisten (Weiterbilder, Weiterbildungsassistent und Weiterbildungsklinik) jeden Tag aufs Neue erkämpfen. Die Verbesserung von Rahmenbedingungen, die Einführung eines klinikinternen Weiterbildungsmanagements und die sehr wichtige zeitnahe und kritische Evaluierung der Weiterbildungsqualität an deutschen Kliniken sind unabdingbare Voraussetzungen für eine Verbesserung der chirurgischen Weiterbildung. Die Etablierung eines graduierenden chirurgischen Weiterbildungssiegels, das sich am dynamischen Prozess der Weiterbildung orientiert und mit transparenten Konsequenzen verbunden ist, würde enorme Innovationskräfte freisetzen. Weiterhin wäre es auch ein Benchmarking im Kampf um die „Besten“. Man sollte sich dies abseits von eventuellen Eitelkeiten bewusst machen. Die Chirurgie ist ein medizinisches Berufsfeld, das nicht noch mehr an Attraktivität bei den jungen Absolventinnen und Absolventen verlieren darf.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Heublein U, Schmelzer R, Sommer D, Wank J (2008) Die Entwicklung der Schwund- und Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschulen. Statistische Berechnungen auf der Basis des Absolventenjahrgangs 2006. Projektbericht, S 11ff. http://www.his.de/pdf/21/his-projektbericht-studienabbruch_2.pdf Heublein U, Schmelzer R, Sommer D, Wank J (2008) Die Entwicklung der Schwund- und Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschulen. Statistische Berechnungen auf der Basis des Absolventenjahrgangs 2006. Projektbericht, S 11ff. http://​www.​his.​de/​pdf/​21/​his-projektbericht-studienabbruch_​2.​pdf
2.
Zurück zum Zitat Via medici: Motivationsbaraometer 2006: Teil II. Viele künftige Ärzte zieht es ins Ausland. http://www.thieme.de/viamedici/aktuelles/politik/motivationsbarometer2.html Via medici: Motivationsbaraometer 2006: Teil II. Viele künftige Ärzte zieht es ins Ausland. http://​www.​thieme.​de/​viamedici/​aktuelles/​politik/​motivationsbarom​eter2.​html
3.
Zurück zum Zitat http://www.sgipt.org/gipt/sozpsy/attrak0.htm#Beispiele%20zum%20Einstieg http://www.sgipt.org/gipt/sozpsy/attrak0.htm#Beispiele%20zum%20Einstieg
4.
Zurück zum Zitat Ansorg J, Schröder W, Krones CJ et al (2008) Qualität der chirurgischen Weiterbildung in Deutschland: Entwicklungsanalyse von 2004 bis 2007. Chirurg BDC 47:292–297 Ansorg J, Schröder W, Krones CJ et al (2008) Qualität der chirurgischen Weiterbildung in Deutschland: Entwicklungsanalyse von 2004 bis 2007. Chirurg BDC 47:292–297
5.
Zurück zum Zitat Krüger M (2008) Die chirurgische Weiterbildung in Deutschland und die Rolle des Weiterbilders. Eine Assistentensichtweise. Chirurg BDC 47:301–304 Krüger M (2008) Die chirurgische Weiterbildung in Deutschland und die Rolle des Weiterbilders. Eine Assistentensichtweise. Chirurg BDC 47:301–304
Metadaten
Titel
Nachwuchsmangel in der Chirurgie
Worin liegen die Probleme einer Reform der Weiterbildung? Sichtweise eines Betroffenen
verfasst von
Dr. M. Krüger
Publikationsdatum
01.10.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Unfallchirurgie / Ausgabe 10/2009
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-009-1634-x

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