Erschienen in:
01.01.2010 | Originalien
Zeitintervalle während und nach Schockraumversorgung
Eine Analyse anhand des Traumaregisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
verfasst von:
Dr. S. Wutzler, J. Westhoff, R. Lefering, H.L. Laurer, H. Wyen, I. Marzi, Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 1/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Prognose schwerverletzter Patienten sind eine schnelle Diagnostik und frühe Einleitung notwendiger therapeutischer Maßnahmen entscheidend.
Material und Methoden
Vor diesem Hintergrund wurden die prospektiv und multizentrisch erhobenen Datensätze von 6927 schwerstverletzten Patienten mit einem Injury Severity Score (ISS) ≥16 aus dem Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU, 2002–2007) im Hinblick auf die Zeitintervalle ausgewertet.
Ergebnisse
Bei indizierter Notfalloperation beträgt die Dauer der Schockraumphase 42+/−34 min, bei Frühoperation 75+/−41 min und bei Aufnahme auf die Intensivstation 83+/−43 min. Das Zeitintervall von der letzten diagnostischen Modalität bis zum Ende der Schockraumphase beträgt 12 min (Notfalloperation), 26 min (Frühoperation) und 32 min (Intensivstation). Kliniken der Versorgungsstufe I (78 min) und II (72 min) weisen ähnliche durchschnittliche Schockraumzeiten auf, diese verlängern sich in Kliniken der Versorgungsstufe III auf 86 min. Anhand der durchgeführten Analyse lässt sich keine generelle Korrelation zwischen einer kurzen Schockraumversorgungszeit und einem Überlebensvorteil belegen.
Schlussfolgerung
Die Dauer der Schockraumversorgung und die einzelnen Zeitintervalle sind abhängig von der Verletzungsschwere, der Art der Weiterversorgung nach der Schockraumphase und dem Versorgungslevel der Klinik. Die vorliegenden Daten zeigen ein mögliches zeitliches Optimierungspotenzial nach Beendigung der diagnostischen Modalitäten im Schockraum auf.