Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Implantataugmentation am Becken
Optionen und Technik
verfasst von:
N. Grüneweller, D. Wähnert, Prof. Dr. M.J. Raschke, T. Fuchs
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die operative Versorgung osteoporotischer Beckenfrakturen ist für den Operateur eine große Herausforderung, da aufgrund der reduzierten Knochenqualität eine suffiziente Implantatverankerung schwierig zu erreichen ist.
Material und Methoden
Zur Erhöhung der Osteosynthesestabilität kann in ausgewählten Situationen die Zementaugmentation von Schrauben genutzt werden. Dieses Verfahren kommt am Becken aktuell bei der Frakturversorgung des hinteren Beckenrings zum Einsatz. Neben der Zementaugmentation bei Sakruminsuffizienzfrakturen kann Knochenzement auch zur Stabilitätserhöhung lumbaler bzw. sakraler Pedikelschrauben verwendet werden.
Indikationen und Risiken
Die Indikation zur Implantataugmentation bzw. zum Einsatz von Knochenzement im Bereich des Beckens sollte kritisch gestellt werden. Eine Schädigung neurovaskulärer Strukturen z.B. durch Zementleckage oder auch durch die Polymerisationshitze, die bei der Verwendung von Polymethylmethacrylat(PMMA)-Zement auftritt, ist möglich. Potenziell sind Komplikationen bis hin zur Zementembolie denkbar.
Schlussfolgerung
Die Nutzung spezieller Schrauben (kanüliert und perforiert) sowie die Anwendung intraoperativer Navigation und der 3-D-Bildgebung erhöhen die Patientensicherheit und machen die Implantataugmentation zu einem technisch aufwendigen, jedoch auch risikoarmen Verfahren.