Erschienen in:
11.11.2016 | Endoprothetik | Originalien
Operative Versorgung in Orthopädie und Unfallchirurgie
Wird in Deutschland immer mehr operiert?
verfasst von:
PD Dr. P. Garcia, Dr. C. Domnick, G. Lodde, Prof. Dr. M. J. Raschke
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland wird seit Einführung des Diagnosebezogenen-Fallgruppen(DRG)-Systems im Jahr 2005 ein Anstieg medizinischer Prozeduren beschrieben. Insbesondere die Eingriffszahlen der elektiven Endoprothetik und der Wirbelsäulenchirurgie werden kritisch diskutiert.
Ziel der Arbeit
Fokus der Untersuchung war die Mengenentwicklung der Wirbelsäulenchirurgie, Endoprothetik sowie der Frakturversorgung.
Material und Methoden
Die muskuloskeletalen Operationen (Operationen- und-Prozedurenschlüssel[OPS]-Codes 5‑78 bis 5‑86) aller vom Bundesamt für Statistik aufgezeichneten OPS-Datensätze der Jahre 2005–2013 wurden analysiert.
Ergebnisse
Bei um +12,8 % gestiegener Patientenfallzahl stieg die Anzahl muskuloskeletaler Prozeduren um +43,5 %; der höchste Anstieg war in der Wirbelsäulenchirurgie mit +130 % zu finden. Die Eingriffszahlen in der Hüft- bzw. Kniegelenkendoprothetik zeigen sich nach 2011 bzw. 2009 erstmals trotz alternder Bevölkerung rückläufig. Die Zahl an Osteosynthesen stieg leicht (+16 %), während die Zahl (elektiver) Implantatentfernungen (−7 %) rückläufig war. Auffällig war ein Anstieg bei technischen Neuerungen, z. B. der winkelstabilen Plattenosteosynthese (+251 %), der Schulterendoprothetik (+402 %) oder der Verwendung von Knochenersatzstoffen in der Wirbelsäulenchirurgie (+2011 %).
Diskussion
Trotz insgesamt steigender Mengenentwicklung zeigen sich bei der Hüft- und Knieendoprothetik rückläufige Fallzahlen. Neben einer alternden Bevölkerung und potenziellen ökonomischen Anreizen müssen technische Neuerungen und neue Implantatsysteme in die Diskussion um steigende Fallzahlen einbezogen werden.