Erschienen in:
03.06.2019 | Originalien
Computerassistierte Entscheidungsfindung beim Traumapatienten
verfasst von:
PD Dr. Georg Osterhoff, Dominik Pförringer, Julian Scherer, Christian Juhra, Sven Maerdian, David A. Back, Arbeitsgruppe Digitalisierung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 3/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der Behandlung von Schockraumpatienten müssen in komplexen Situationen laufend und unter Zeitdruck zahlreiche kritische Entscheidungen getroffen werden. Auch erfahrene Teams machen hierbei häufig Fehler. Computerassistierte Entscheidungshilfen können basierend auf kontinuierlich eingespielten Informationen über den Zustand des Patienten anhand errechneter Wahrscheinlichkeiten weitere Behandlungsschritte vorschlagen. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst den aktuellen Stand der Literatur zur computerassistierten Entscheidungsfindung beim Traumapatienten zusammen.
Fragestellung
Literaturübersicht zu den vorhandenen Konzepten und Anwendungen der computerassistierten Entscheidungsfindung beim Traumapatienten.
Methodik
Narrativer Übersichtsartikel basierend auf einer Recherche der relevanten deutsch- und englischsprachigen Literatur der letzten 10 Jahre.
Ergebnisse
Es sind bereits einige gut funktionierende computerassistierte Entscheidungshilfen im Bereich der Traumaversorgung implementiert. Diverse Studien konnten zeigen, dass computerbasierte Entscheidungen im präklinischen Setting, im Schockraum und auf der traumatologischen Intensivstation das Behandlungsergebnis verbessern können. Zur weiteren Validierung und Implementierung müssen informationstechnische Barrieren behoben, die existierenden Systeme an die Datenschutzgesetze angeglichen und multizentrische Studien zur größeren Datenerhebung generiert werden.
Schlussfolgerung
Computerassistierte Entscheidungshilfen können helfen, die Versorgung von Traumapatienten zu verbessern. Für eine flächendeckende Anwendung müssen jedoch zuvor technische und legislative Barrieren überwunden werden.