Erschienen in:
01.01.2016 | fortbildung
Diagnostik von Wach- und Schlaf-Bruxismus
Erfassung anamnestischer und klinischer Parameter mithilfe des Bruxismus-Status
verfasst von:
Dr. M. Lange
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Lange Zeit nahm man bei der zahnärztlichen Untersuchung vor allen Dingen lokale Schäden an Zähnen und Restaurationen oder Schmerzen im Zusammenhang mit kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) zum Anlass, um nach weiteren Hinweisen für Bruxismus zu suchen. Aus verschiedenen Gründen scheint es jedoch sinnvoll zu sein, bereits prospektiv – etwa im Rahmen der zahnärztlichen Eingangsuntersuchung oder vor Beginn einer restaurativen Behandlung – die gegenwärtige, aktuelle Bruxismus-Aktivität der Patienten abzuschätzen. So können rechtzeitig protektive oder kurative Maßnahmen geplant, Anzeichen von CMD aufgedeckt und risikoreiche restaurative Behandlungsoptionen von vornherein ausgeschlossen werden. Darüber hinaus können die Patienten bereits frühzeitig über ihr individuelles Bruxismus-Risiko aufgeklärt werden. Mithilfe des hier vorgestellten erweiterten Bruxismus-Status können über das Screening hinaus endogene und exogene Risikofaktoren erkannt sowie typische Komorbiditäten erfasst werden. Neben der Beurteilung der muskulären Be- und Überbelastung erfolgt im Rahmen einer kurzen klinischen Untersuchung eine Bestandsaufnahme der durch den Bruxismus verursachten Schäden an der Zahnhartsubstanz, an Restaurationen, Weichgewebe und Parodontium. Schließlich kann anhand der gesammelten Informationen die für die Initialtherapie wichtige Unterscheidung zwischen Wach- und Schlaf-Bruxismus getroffen werden.