Erschienen in:
29.03.2016 | fortbildung
Myofunktionelle Diagnostik und Therapie
Effektive Zusammenarbeit zwischen Logopädie und Zahnmedizin
verfasst von:
Anita Kittel, Nina Förster
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Die infantile Form des Schluckens, nämlich die Vorwärtsbewegung der Zunge zwischen die Kiefer (pathologisches Schluckmuster), muss zu einem gaumengerichteten, physiologischen Schlucken umgestellt werden. Falls ein ad- oder interdentales Schluckmuster besteht, entwickelt sich eine myofunktionelle Störung (MFS) mit Auswirkungen auf den orofazialen Bereich und den Ganzkörpertonus. Verschiedene ärztliche Fachrichtungen können bei einer MFS involviert sein: Kinderarzt und (Kinder-)Zahnarzt, Kieferorthopäde, HNO-Arzt und gegebenenfalls Prothetiker, Parodontologe oder Kieferchirurg. Sie alle benötigen Kenntnisse bezüglich der myofunktionellen Diagnostik und Möglichkeiten der „Myofunktionellen Therapie“ (MFT). Eine logopädische Behandlung sollte von diesen Berufsgruppen initiiert werden. Notwendig für den dauerhaften Erfolg der Therapie sind neben Mundfunktionsübungen die wichtigen Ganzkörperübungen, um eine Eutonisierung der orofazialen Muskulatur zu erreichen. Damit der Transfer des erlernten physiologischen Schluckmusters gelingt, sind im Anschluss an die Intensivtherapie erfahrungsgemäß „Intervallbehandlungen“ unabdingbar.