Erschienen in:
01.01.2015 | Originalien
Mason-I-Fraktur – eine harmlose Verletzung?
verfasst von:
PD Dr. K.J. Burkhart, S. Franke, K. Wegmann, C. Ries, F. Dehlinger, L.P. Müller, B. Hollinger
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Mason-I-Fraktur des Radiuskopfes stellt die nicht oder nur gering dislozierte Fraktur dar und gilt als einfache Verletzung, die allgemein der konservativen Therapie zugeführt wird. Aus der Literatur ist bekannt, dass i. Allg. gute bis sehr gute Ergebnisse zu erwarten sind. Wir möchten eine Patientenserie vorstellen, die sich aufgrund persistierender Beschwerden bzw. Folgeerscheinungen nach einer Mason-I-Fraktur in unsere Behandlung begaben.
Patienten und Methoden
Alle Fälle, die aufgrund von Spätfolgen nach einer Mason-I-Fraktur bei uns behandelt wurden, wurden aufgearbeitet. Identifiziert wurden 16 Patienten (6 Frauen und 10 Männer) mit einem mittleren Alter von 37 (16–59) Jahren. Der mittlere Zeitraum zwischen Trauma und Operation betrug 25 (1–108) Monate.
Ergebnisse
Unter einer posttraumatischen Arthrose mit Ellenbogensteife und freien Gelenkkörpern litten 10 Patienten. Bei 4 Patienten bestand eine posterolaterale Rotationsinstabilität, die mittels Bandrefixation bzw. -plastik versorgt werden musste. Ein Patient wies eine kombinierte mediale und laterale Instabilität auf. Ein weiterer Patient entwickelte eine symptomatische hypertrophe Plica dorsoradialis. Diagnostik und Therapiekonzepte dieser Komplikationen nach Mason-I-Fraktur werden anhand von Beispielen dargelegt.
Schlussfolgerung
Die Mason-I-Fraktur muss angesichts dieser Komplikationen neu bewertet werden. Sie bleibt vorrangig die Domäne der konservativen Therapie, sollte jedoch engmaschig im Wissen um die möglichen Komplikationen nachkontrolliert werden, um frühzeitig eingreifen zu können und chronische Instabilitäten und Arthrosen zu vermeiden.