Zusammenfassung
Bei dieser Arbeit handelt sich um die offizielle Erstbeschreibung des Megacolon congenitum durch Aplasie der Ganglienzellen des Darmes (Plexus submucosus Meissner, Plexus myentericus Auerbach). In der von Virchow gegründeten medizinhistorischen Sammlung der Charité befindet sich ein über einen Meter hohes säulenartiges Standgefäß mit dem Megakolon eines Patienten mit Morbus Hirschsprung. Als Todesursache wird angegeben, dass er von seiner eigenen „Kotsäule“ erdrückt worden war. Im Jahr 1886 trug Harald Hirschsprung in Berlin bei der Tagung der Gesellschaft für Kinderheilkunde die nachfolgende Krankengeschichte eines Säuglings vor, der an einer Verstopfung bei massiver Erweiterung der Kolons litt. Hirschsprung besuchte gerne die Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde. Sein Besuch erfreute die deutschen Kollegen immer sehr, da er sie gerne mit Zigarren aus der eigenen Familienmanufaktur beschenkte. Die 1886 vorgetragenen Fälle publizierte er 1888 in deutscher Sprache.