Erschienen in:
01.11.2010 | Leitthema
Neue orale Antikoagulanzien aus unfallchirurgischer Sicht
verfasst von:
Dr. S. Siebenlist, S. Haas, F. Elser, U. Stöckle
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
Über viele Jahrzehnte waren Heparine und Vitamin-K-Antagonisten die klassischen Medikamente zur Gerinnungshemmung. Trotz der unbestritten guten Wirksamkeit ist ihr Einsatz mit Unzulänglichkeiten verbunden. Dies hat zur Entwicklung neuer Antikoagulanzien geführt, die bei vergleichbarer Wirksamkeit einige der Nachteile herkömmlicher Substanzen nicht mehr aufweisen. Hierbei handelt es sich um monospezifische Substanzen, die gezielt den aktivierten Faktor X oder das Thrombin hemmen und zu einer besser kalkulierbaren Gerinnungshemmung führen. Diese Inhibitoren bieten auch den Vorteil, dass sie in fixen Dosierungen verabreicht werden können und keine routinemäßige Laborüberwachung erfordern, was die Compliance verbessert. Mittlerweile sind der Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban und der Thrombininhibitor Dabigatranetexilat zur Thromboembolieprophylaxe nach elektivem Hüft- und Kniegelenkersatz verfügbar, und die Zulassung des Faktor-Xa-Inhibitors Apixaban für diese Indikation wird in Kürze erwartet. Darüber hinaus gibt es erste klinische Ergebnisse aus Studien mit allen genannten Substanzen, die Verbesserungen der Langzeitantikoagulation zur Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern sowie zur Therapie venöser Thromboembolien erwarten lassen.