Erschienen in:
01.02.2021 | Guided Tissue Regeneration | Editorial
Operative Parodontaltherapie – wann, wie und mit welcher Zielstellung?
verfasst von:
Prof. Dr. J. M. Stein, M.Sc.
Erschienen in:
wissen kompakt
|
Ausgabe 1/2021
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Auszug
Wann ist ein Parodontitispatient eigentlich fertig behandelt? Diese Frage erscheint bei dem chronischen Charakter der Parodontitis durchaus gerechtfertigt und könnte spontan mit „eigentlich niemals“ beantwortet werden, wenn die Parodontitis beispielsweise mit einem Diabetes mellitus verglichen wird. Nicht nur ätiopathogenetisch gibt es interessante Zusammenhänge zwischen beiden Erkrankungen, sondern auch in der langfristigen Betreuung der Patienten. Geht es bei der Behandlung des Diabetes mellitus v. a. darum, Patienten in ihrer Stoffwechsellage gut einzustellen und Folgeerkrankungen zu vermeiden, so haben wir nach einem entzündlich bedingten Attachmentverlust bei Parodontitispatienten ein vergleichbares Ziel. Auch wenn eine echte Restitutio ad integrum in diesen Fällen vermutlich nicht erreicht werden kann, sollte die Herstellung eines stabilen Zustands und das Vermeiden einer weiteren Progression angestrebt werden. Doch was bedeutet das konkret? Hierzu wurden in einem aktuellen systematischen Review von Loos und Needleman [
1] Endpunkte der parodontalen Therapie diskutiert und konkludiert, dass das Vorliegen von
flachen Taschen mit ≤4 mm Sondierungstiefe ohne Sondierungsblutung (Bleeding on Probing, BOP) bei Patienten mit einem
BOP-Anteil unter 30 % mit Stabilität („stabiler Parodontitispatient“) assoziiert ist und somit als Ziel unserer parodontalen Behandlung angesehen werden kann. …