Erschienen in:
19.05.2017 | Bisphosphonate | Medizin aktuell
Krebs kostet Knochenmasse
verfasst von:
Dagmar Kraus
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 5/2017
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Auszug
Werden Krebspatienten auf eine antihormonelle Therapie eingestellt oder müssen sie längere Zeit Steroide einnehmen, ist eine Osteoporosediagnostik ebenso angezeigt, wie bei Krebspatientinnen, die therapiebedingt frühzeitig in die Menopause kommen, oder bei Patienten mit Tumorkachexie, wie Ingo. J. Diel, Mannheim, betonte. Neben Anamnese, klinischer Untersuchung und Basislabor sollte dabei grundsätzlich auch die Knochendichte („bone mineral density“, BMD) mittels DXA-Messung bestimmt werden. Eine antiosteoporotische Therapie mit Bisphosphonaten oder Denosumab sei bei allen Patienten mit einer östrogen- oder androgensupprimierenden Therapie bereits bei einem T-Wert < -1,5 angezeigt, so der Onkologe. Seien die Kriterien für eine antiresorptive Therapie nicht erfüllt, sollte zumindest auf eine suffiziente Osteoporoseprophylaxe geachtet werden. Neben ausreichend Vitamin D (800–1000 IU/Tag) und Kalzium (1000–1500 mg/Tag) spiele körperliches Training, insbesondere Krafttraining für den Erhalt der Knochenmasse eine wichtige Rolle, so Diel. Und dass Krafttraining auch während einer Strahlen- oder Chemotherapie sicher durchführbar ist und einer Sarkopenie und Osteopenie entgegenwirken kann, haben die BEATE- bzw. BEST-Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg eindrucksvoll bewiesen. …