Das ändert sich für Ärzte zum 1. Juli

Elektronische Patientenakte, Heilmittelverordnung, Impfstoffbestellung: Mit dem Monats- und Quartalswechsel treten im Juli eine Reihe Neuerungen in Kraft, die Ärzte berücksichtigen müssen. Mit dem Monats- und Quartalswechsel treten am Donnerstag eine Reihe Neuerungen in Kraft, die Ärztinnen und Ärzte berücksichtigen müssen. Das betrifft unter anderem: Elektronische Patientenakte Ab dem 1. Juli müssen Ärzte die ePA lesen und befüllen können. Können sie das nicht, weil sie noch nicht über die erforderlichen Komponenten verfügen, drohen Sanktionen. Das gilt nicht für Praxen, die den Termin mit Blick auf die rechtzeitige Zulassung der technischen Komponenten unverschuldet nicht halten können. Ihnen hat das Bundesgesundheitsministerium für das dritte Quartal eine Übergangsphase eingeräumt. Aktuell haben erst zwei von drei Konnektor-Herstellern (Secunet und RISE) die Zulassung für ihren ePA-Konnektor erhalten. Die CompuGroupMedical (CGM) hat bis zum Mittag auf Nachfrage keine Rückmeldung zum Stand des Zulassungsverfahrens ihres ePA-Konnektors gegeben. Empfehlung der Redaktion Elektronische Patientenakte ePA auf Laptop 28.06.2021 | IT für Ärzte | Nachrichten | Online-Artikel Das kommt mit der elektronischen Patientenakte jetzt auf Ärzte zu Ab dem dritten Quartal drohen Sanktion, wenn Ärzte nicht ePA-ready sind. Bis die technischen Komponenten bereit sind, könnte es aber noch dauern. Das Bundesgesundheitsministerium hat reagiert. Die KVen klüngeln derweil aus, wie die Anbindung der elektronischen Patientenakte im Einzelfall nachgewiesen werden soll. E-Rezept Mit dem Quartalswechsel startet das E-Rezept. Zunächst aber nur im Rahmen einer Testphase in ausgewählten Praxen in Berlin-Brandenburg. Der bundesweite Rollout soll zum vierten Quartal erfolgen. Ab Januar 2022 sind Vertragsärzte dann verpflichtet, apothekenpflichtige Arzneimittel elektronisch zu verordnen. Mehr dazu bei der Ärzte Zeitung "Das E-Rezept kommt – die Routine geht" Corona-Sonderregelungen Der Bewertungsausschuss hat viele Corona-Sonderregeln, die bis 30. Juni befristet waren, bis Ende des 3. Quartals verlängert. Das betrifft unter anderem die Videosprechstunden, die telefonische Konsultation und die postalische Zustellung von Verordnungen und Überweisungen. Empfehlung der Redaktion AU-Bescheinigung 17.06.2021 | COVID-19 | Nachrichten Telefon-AU bis Ende September verlängert Die AU-Bescheinigung nach telefonischer Anamnese ist nochmals um drei Monate verlängert worden. Der Beschluss des GBA fiel einstimmig, aber mit Zähneknirschen. Langfristiger Heilmittelbedarf Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat die Diagnoseliste zum langfristigen Heilmittelbedarf um sieben Diagnosen erweitert. Ab dem Quartalswechsel können Ärztinnen und Ärzte für Patienten mit den folgenden Krankheitsbildern wiederholt Verordnungen für jeweils zwölf Wochen ausstellen (Anlage 2 der Heilmittelrichtlinie): Guillain-Barré-Syndrom, Normaldruckhydrozephalus, Arthropathia haemophilica, Ehlers-Danlos-Syndrom, Osteogenesis imperfecta, angeborene Fehlbildungssyndrome vorwiegend an den Extremitäten sowie schwere Verbrennungen oder Verätzungen. Ergotherapie Der GBA hat im Bereich der Ergotherapie bei zwei Diagnosegruppen die Höchstmenge der Verordnung von zehn auf zwölf heraufgesetzt. Damit soll die Versorgungssituation speziell von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen besser berücksichtigt werden. Betroffen davon sind die Diagnosegruppen PS 2 und PS 3. Rhesusfaktor-Bestimmung Die Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors bei Frauen mit Einlingsschwangerschaft kann künftig auf Kasse abgerechnet werden. Die erforderliche fachgebundene genetische Beratung (GOP 01788) und die Laboruntersuchung (GOP 01869) sind als neu in den EBM aufgenommen. Empfehlung der Redaktion Schwangere und Ärztin im Gespräch 25.05.2021 | EBM | Nachrichten | Online-Artikel Zwei EBM-Ziffern zur fetalen Rhesusfaktor-Bestimmung Schwangere sollen künftig gezielter eine Anti-D-Prophylaxe erhalten. Der Erweiterte Bewertungsausschuss hat jetzt die dazu nötigen Gebührenordnungspositionen beschlossen. Kryokonservierung Junge Krebspatienten haben ab 1. Juli Anspruch auf die Kryokonservierung von Spermien oder Eizellen. Ärzte können die Kryokonservierung und die damit zusammenhängenden Leistungen direkt mit der Kasse abrechnen. Dazu wurde der neue Abschnitt 8.6 in den EBM aufgenommen. Die Sachkosten für die Lagerung des Materials werden über die Aufnahme neuer Kostenpauschalen in dem EBM-Abschnitt 40.12 abgebildet. Die Vergütung der neuen GOP erfolgt extrabudgetär. Mehr dazu bei der Ärzte Zeitung "Für junge Krebspatienten wird Kryokonservierung Kassen-Leistung" Corona-Impfstoffbestellungen Bei Bestellungen von Corona-Vakzinen ändert sich das Institutionskennzeichen (IK) für den Kostenträger. Auf den Bestellrezepten ist laut KBV dann das Bundesamt für Soziale Sicherung mit dem IK 103609999 anzugeben. Das neue IK sollte ab Juli in der Praxissoftware hinterlegt sein. Empfehlung der Redaktion Coronavirus SARS-CoV-2 Impfstoff 25.06.2021 | COVID-19 | Nachrichten Erstmals keine Höchstgrenzen bei der Bestellung von Corona-Impfstoff Erstmals können Arztpraxen beliebig viele Dosen der Corona-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und AstraZeneca ordern – auch für Erstimpfungen. Ob sie tatsächlich so viel bekommen wie bestellt, ist aber unsicher. Digitaler Impfnachweis Während das digitale Impfzertifikat in Deutschland bereits seit zwei Wochen ausgegeben wird, startet zum 1. Juli auch das COVID-Zertifikat auf EU-Ebene. Laut EU-Kommission sollen dann alle EU-Länder an die notwendige Technik für das EU-Impfzertifikat angeschlossen sein. Mehr dazu bei der Ärzte Zeitung "EU-weites COVID-Impfzertifikat kann pünktlich am 1. Juli starten" Corona-Testungen Labore, die PCR-Tests auf SARS-CoV-2 nach EBM-Nr. 32816 abrechnen, erhalten dafür nur noch 35 statt wie bisher 39,40 Euro. Auch Testzentren bekommen weniger Geld für Corona-Tests: Die Sachkosten werden von bis zu sechs Euro auf pauschal 4,50 Euro gekürzt; die Testung selbst kann ab 1. Juli nur noch mit acht Euro abgerechnet werden (bisher bis zu 15 Euro). Mehr dazu bei der Ärzte Zeitung "Neue Corona-Testverordnung: Weniger Geld für Schnelltests, mehr Kontrollaufwand in KVen" DMP Diabetes mellitus Typ 1 Zum Quartalswechsel erfolgt die Aktualisierung des Disease-Management-Programms Diabetes mellitus Typ 1, die der Gemeinsame Bundesausschuss 2020 beschlossen hatte. Die DMP-Dokumentationssoftware wird entsprechend geändert. Mehr dazu bei der Ärzte Zeitung "DMP Diabetes Typ 1: Dokumentation bis Ende Juni ratsam" Mindestlohn Nachdem der gesetzliche Mindestlohn zum 1. Januar auf 9,50 Euro angehoben wurden, folgt nun die nächste Anhebung – auf 9,60 Euro. Damit erfolgt die zweite Anhebung im Rahmen des Mindestlohngesetzes. Für das kommende Jahr 2022 sind zwei weitere Anpassungsstufen vorgesehen – zum 1. Januar auf 9,82 Euro und zum 1. Juli auf 10,45 Euro. Quelle: Ärzte Zeitung

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