Erschienen in:
22.01.2020 | Leitthema
Primärversorgung von Beugesehnenverletzungen
verfasst von:
Dr. W. Schäfer, Dr. J. R. Hohbach
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Die Therapie einer Beugesehnenverletzung stellt immer noch eine Herausforderung dar; dies gilt v. a. in der Region der engen Ringbänder sowie Sehnenscheiden der 3‑gliedrigen Finger und des Daumens (Zone 2). Mit der Zeit hat sich auch hier die primäre Naht der Sehne gegenüber früheren Empfehlungen eines „primär“ sekundären Sehnenersatzes durchgesetzt. Dafür waren Verbesserungen der Nahttechniken, aber auch des Materials und v. a. in der Weiterbehandlung entscheidend. Die angewendeten Nahttechniken werden von der Lokalisation der Verletzung bestimmt, aber auch Erfahrung und Vorliebe des Operateurs fallen ins Gewicht. Obwohl bislang keine als optimal geltende Technik gefunden wurde, geben Forschung und Erfahrung wichtige Hinweise auf einen voraussichtlich guten Therapieerfolg. Es sollten die Voraussetzungen für eine frühfunktionelle aktive Weiterbehandlung erreicht werden. Die Sehnennaht sollte dies durch eine hohe Festigkeit ermöglichen, weshalb mindestens Vierstrangnahttechniken mit einer Ringnaht bevorzugt werden. Weitere wesentliche Voraussetzungen für ein gutes Ergebnis sind die ungestörte Gleitfähigkeit der genähten Sehne in ihrem „Bett“ unter besonderer Beachtung der Ringbänder und die Erhaltung der Durchblutung der Sehne.