Zusammenfassung
Die sachverständige klinische Umgangsweise mit Störungen der sexuellen Präferenz (ICD) bzw. paraphilen Störungen (DSM) erfordert ein differenziertes Verständnis davon, was konkret unter der Sexualpräferenz zu verstehen ist. Anhand des Drei-Achsen-Modells der Sexualpräferenz wird dargelegt, wie sich die sexuelle Ansprechbarkeit auf definierte Reizmuster differenziert analysieren und qualitativ sowie quantitativ erfassen lässt (Sexualpräferenz-Analyse) und anschließend standardisiert dokumentiert werden kann (Sexualpräferenz-Tabelle). Das Spektrum der qualitativ unterschiedlichen Reizmuster wird beschrieben und das Kontinuum der quantitativ unterschiedlich starken Ansprechbarkeit von der Ausprägung, über die Akzentuierung bis zur Störung dargestellt. Abschließend erfolgt ein kursorischer Überblick über die klinische Versorgung von Patienten mit Störungen der Sexualpräferenz in Form einer sexualpsychologischen Therapie (Sexual-Psychotherapie).