Erschienen in:
01.07.2013 | Originalien
Suchtberatung in der unfallchirurgischen Notaufnahme
Implementierung einer Kurzintervention bei alkoholintoxikierten Patienten
verfasst von:
J. Röhrig, M. Nafz, P.C. Strohm, J. Bengel, T. Hodel, S. Wahl, M. Berner
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der Studie war die Evaluation einer Kurzintervention bei alkoholisierten Patienten, die akut in einer unfallchirurgischen Rettungsstelle behandelt wurden.
Methoden
Die Intervention wurde von externen Suchthilfemitarbeitern durchgeführt und bestand aus einem Interview zum alkoholbezogenen Konsumverhalten und der Aushändigung eines Flyers der örtlichen Suchtberatungsstellen. Nach einem Monat erfolgte eine telefonische Katamnesebefragung.
Ergebnisse
Insgesamt wurden Daten von 64 Patienten erhoben. Davon nahmen 37 Personen an der Katamnese teil. Riskant/abhängig konsumierende Patienten reduzierten Konsummenge (p<0,001) und -häufigkeit (p<0,02) signifikant nach der Intervention. Patienten, die einen Zusammenhang zwischen Konsum und Verletzung erkannten, verringerten die Trinkhäufigkeit stärker, als jene, die diesen nicht angaben (p=0,01). Die Inanspruchnahme von Suchtberatungsstellen stieg nicht an. Das Krankenhauspersonal bewertete die Intervention positiv, stand jedoch einer selbständigen Durchführung kritisch gegenüber.
Diskussion
Richtungsweisend scheint die Frage, ob es gelingt, die wissenschaftlichen Ergebnisse mit den praktischen Gegebenheiten in den Rettungsstellen in Einklang zu bringen.