13.02.2022 | Traumatologische Notfälle | CME-Kurs
Explosionstrauma Teil 1
Physikalische Grundlagen und Pathophysiologie
Anzahl Versuche: 2
Nach Explosionen kommt es durch unterschiedliche Verletzungsmechanismen meist zu multiplen Verletzungen, die den gesamten Körper betreffen können. Während hohe Druckspitzen und Hitzeeinwirkung v. a. im Nahbereich einer Detonation zu schweren Verletzungen und Organschäden führen können, stellen Splitter auch über weitere Entfernungen eine erhebliche Bedrohung für Explosionsopfer dar. Das Erkennen und die Behandlung lebensbedrohlicher Störungen sowie die Einschätzung der Verletzungsschwere erweisen sich ebenso wie die langfristige operative Therapie, Rekonstruktion und Rehabilitation der komplexen Verletzungen als Herausforderungen für das gesamte Behandlungsteam. Die Kenntnis der Verletzungsmechanik und der Pathophysiologie des Explosionstraumas soll dem interdisziplinären Team helfen, diese Herausforderungen zu meistern.
Nach der Lektüre dieses Beitrags sind Sie in der Lage,
- die möglichen Umsetzungsarten von Explosivstoffen zu beschreiben.
- die Grundlagen der physikalischen Vorgänge, die bei Explosionsvorgängen ablaufen, zu verstehen.
- den charakteristischen, idealisierten Druck-Zeit-Verlauf im Umgebungsmedium Luft nach Detonationen zu skizzieren.
- die wesentlichen Unterschiede der potenziellen Wirkungen von Detonationen auf freier Fläche, in bebautem Gelände und in geschlossenen Räumen zu beschreiben.
- die unterschiedlichen Verletzungsmuster zu benennen, die nach Explosionen in Abhängigkeit von der Entfernung des Explosionsopfers zum Detonationsort auftreten können.
- die zugrunde liegenden Verletzungsmechanismen und deren potenzielle Auswirkungen auf verschiedene Organsysteme darzulegen.
- die grundsätzlichen Einschränkungen bei der Anwendung von Grenzwerten zu beurteilen.
Diese Fortbildungseinheit wurde von der Ärztekammer Nordrhein für das „Fortbildungszertifikat der Ärztekammer“ gemäß §5 ihrer Fortbildungsordnung mit 3 Punkten (Kategorie D) anerkannt und ist damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Anerkennung in Österreich: Für das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) werden die von deutschen Landesärztekammern anerkannten Fortbildungspunkte aufgrund der Gleichwertigkeit im gleichen Umfang als DFP-Punkte anerkannt [§ 14, Abschnitt 1, Verordnung über ärztliche Fortbildung, Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) 2013].