Erschienen in:
01.01.2011 | Berufspolitisches Forum
Unfallchirurgische Katastrophenhilfe nach dem Erdbeben in Haiti 2010 - Ein Erfahrungsbericht
Verletzungsmuster, besondere Herausforderung, Aussichten
verfasst von:
Dr. M. Winter, I. Osmers, S. Krieger
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Das Erdbeben in Haiti im Januar 2010 verursachte über 220.000 Tote und mehr als 300.000 Verletzte. Damit stellt es einen der größten Massenanfälle von Verletzten in der jüngeren Geschichte dar. „Ärzte ohne Grenzen“ begann unmittelbar nach dem Beben mit der medizinischen Nothilfe und baute seine Aktivitäten im Verlauf zum größten Katastropheneinsatz in der Geschichte der Organisation aus. Allein in den ersten 4 Monaten wurden in 26 medizinischen Einrichtungen 173.000 Konsultationen und über 11.700 operative Eingriffe durchgeführt. Die Menge der Patienten und die zerstörte medizinische Infrastruktur stellten dabei eine besondere Herausforderung dar. Nach lebensrettenden Noteingriffen in der frühen Phase des Einsatzes verlagerte sich der chirurgische Schwerpunkt in der zweiten Phase im Wesentlichen auf den Erhalt und die Rekonstruktion von Gliedmaßen. Eine frühzeitige Handlungsfähigkeit sowie eine sich den Gegebenheiten anpassende Chirurgie sind dabei entscheidend für eine effektive Patientenversorgung. Beschrieben wird die medizinische Nothilfe aus der Perspektive zweier Unfallchirurgen, die, neben ihrer Arbeit in Deutschland, regelmäßig als Freiwillige bei „Ärzte ohne Grenzen“ arbeiten.