Erschienen in:
06.03.2018 | Allgemeine Onkologie
Höheres Krebsrisiko im Alter
Weniger T-Zellen, mehr Tumoren?
verfasst von:
Moritz Borchers
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Das Risiko an Krebs zu erkranken steigt mit dem Alter. Dieser Zusammenhang wird vielfach so erklärt: Über die Lebensspanne sammeln sich somatische Mutationen an, die — ab einem Schwellenwert — Tumoren auslösen (Akkumulationshypothese). Genau diese Vorstellung stellt ein internationales Forscherteam nun infrage. Auf Basis mathematischer Modellierungen vermuten die Forscher, dass eher ein alterndes Immunsystem für den Zusammenhang verantwortlich sein könnte. Dazu passe, dass auch das Risiko für Infektionen mit dem Alter steige. Basis des Modells ist die verringerte Produktion naiver T-Zellen im Lauf des Lebens, die mit einer Rückbildung des Thymus zusammenhängt. Dieser Rückgang an naiven T-Zellen könnte dafür verantwortlich sein, dass mutierte Zellen der Immunabwehr zunehmend entkommen. Ggf. reichte dann auch schon eine einzelne Mutation für die Onkogenese. Die Wissenschaftler hatten ihr Modell an Krebsregisterdaten (SEER, Surveillance, Epidemiology, and End Results) getestet. Es könne etwa Geschlechtsunterschiede in der Krebsinzidenz besser erklären als die Akkumulationshypothese, so die Forscher. …