Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
30 Jahre Osteosynthese
Entwicklung der operativen Knochenbruchbehandlung in den letzten drei Dekaden
verfasst von:
Prof. Dr. K. Weise
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Während in den Anfängen der operativen Knochenbruchbehandlung das Erzielen möglichst hoher Stabilität oberstes Gebot einer Osteosynthese war, ist diese Maxime in der Zwischenzeit einer mehr biologischen Herangehensweise gewichen. Durch technische Fortentwicklung der Implantate einschließlich deren Materialeigenschaften wurden die Voraussetzungen geschaffen, der Anforderung an gewebeschonende Osteosyntheseverfahren gerecht zu werden. Die technischen Voraussetzungen moderner Systeme des Fixateur externe lassen eine unbegrenzte Zahl von auf den Einzelfall abgestimmten Montagen zu. Winkstabilität durch spezielle Veränderungen von Plattenlöchern oder solchen an Verriegelungsnägeln erhöhen die Rigidität der Montage. Navigierte Osteosyntheseverfahren erlauben das zuverlässige und risikoarme Platzieren von Implantaten in anatomisch schwierigen Regionen. Aus den teilweise leidvollen Erfahrungen mit früheren Osteosynthesetechniken, bei denen postoperative Röntgenaufnahmen eine verzögerte oder ausbleibende knöcherner Heilung zeigten, erwuchs die Erkenntnis, dass die für eine zeitgerechte Rekonvaleszenz und ein günstiges Outcome erforderliche Vaskularität von Weichteilen und Knochen eine elementare Voraussetzung darstellt. Dies bedeutet, dass die jeweils auf den Einzelfall abgestimmte Stabilisierungsmethode und das dafür ausgewählte Implantat durch einen Operateur anzuwenden ist, der mit der Anatomie ebenso vertraut ist wie mit der weichteilschonenden Operationstechnik.