Erschienen in:
03.08.2018 | ADHS | Industrieforum
Neue S3-Leitlinie „ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“
verfasst von:
Dr. Susanne Heinzl
Erschienen in:
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie
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Ausgabe 4/2018
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Auszug
_ Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine chronische Störung mit Neigung zu hoher Persistenz. Sie manifestiert sich in der Kindheit und persistiert bei bis zu 80 % der Betroffenen im Erwachsenenalter. Bei Erwachsenen tritt die ADHS jedoch selten isoliert auf, in 80 % der Fälle wird sie von Komorbiditäten begleitet, zum Beispiel Depressionen, Angst-/Persönlichkeitsstörungen oder Abhängigkeitserkrankungen, erläuterte Dr. Christian Konkol, Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Bad Salzuflen. In der neuen S3-Leitlinie „ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“ erfolgt erstmals eine Graduierung nach Schweregrad, an der sich die Therapiemaßnahmen ausrichten. So soll bei leichtem Schweregrad primär psychosozial behandelt werden. In Einzelfällen kann bei behandlungsbedürftiger residualer ADHS ergänzend eine Pharmakotherapie angeboten werden. Bei mittelgradiger ADHS soll in Abhängigkeit von den konkreten Bedingungen des Patienten und seines Umfelds nach umfassender Psychoedukation eine intensivierte psychosoziale oder/und eine pharmakologische Intervention angeboten werden, fasste Privatdozent Dr. Bernhard Kis, Göttingen, zusammen. Er betonte, dass Patientenwunsch und -perspektive auf jeden Fall in die Behandlungsentscheidung einzubeziehen sind. …