Erschienen in:
01.01.2010 | Leitthema
Aktuelle Strategien der konservativen und operativen Therapie der häufigsten Muskelerkrankungen
verfasst von:
Dr. A. Fujak, R. Forst, J. Forst
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Obwohl bis heute für die meisten neuromuskulären Erkrankungen keine kausale Therapie zur Verfügung steht, kann ihr Krankheitsverlauf und v. a. die Lebensqualität der Patienten durch etablierte medizinische Maßnahmen entscheidend verbessert werden. Das Leitsymptom ist eine unterschiedlich schnell fortschreitende Muskelschwäche, die zu muskulären Dysbalancen und unterschiedlich ausgeprägter Beeinträchtigung der motorischen Funktionen führt. Daraus resultiert die Mehrzahl der orthopädischen Probleme dieser Patienten, wie z. B. Kontrakturen und Deformitäten der unteren und oberen Extremitäten, die Fußdeformitäten sowie die Sitzinstabilität infolge einer progredienten Skoliose. Die betroffene Muskulatur verfügt über keine physiologische Adaptationsfähigkeit und kann somit nicht wie gesunde Muskulatur trainiert werden. Die orthopädische Behandlung umfasst konservative Methoden, wie z. B. Physiotherapie, Orthesen- und Hilfsmittelversorgung sowie Operationen zur Behandlung von Kontrakturen und Deformitäten der unteren Extremitäten und Stabilisierung der Wirbelsäule bei Skoliosen. Eine sehr wichtige Rolle in der Betreuung vieler Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen spielt die frühzeitige Prophylaxe und Behandlung der respiratorischen Insuffizienz mit regelmäßiger Durchführung von Atemtherapie, Erlernen von Atem- und Hustentechniken und Eigenübungen sowie der rechtzeitige Beginn mit einer apparativ assistierten Beatmung.