08.02.2024 | Akutes Nierenversagen | Leitthema
Akute und chronische Nierenerkrankungen in der Differenzialdiagnose einer akuten Nierenfunktionsstörung
Versteckt als AKI
verfasst von:
Dr. med. Evelyn Seelow, Kirsten de Groot
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Zusammenfassung
Hintergrund
Viele ätiologisch und morphologisch unterschiedliche Nierenerkrankungen können sich durch ein akutes Nierenversagen („acute kidney injury“, AKI) erstmals bemerkbar machen. Derartige intrarenale Nierenerkrankungen können leicht übersehen oder verspätet erkannt werden. Eine rasche Diagnosestellung ist aber wichtig, um eine spezifische Therapie einleiten zu können und eine chronische Nierenschädigung zu verhindern.
Ziel der Arbeit
Eine Übersicht über die Differenzialdiagnose bei AKI – insbesondere zu den intrarenalen Ursachen – zu erstellen und einen diagnostischen Algorithmus zur Hilfestellung im klinischen Alltag zu entwickeln.
Material und Methoden
Auswertung von Review-Artikeln und Fallserien. Sichtung und Diskussion von Leitlinien und Expertenempfehlungen.
Ergebnisse
Das AKI ist eine häufige Komplikation bei Patienten, die sich in stationärer Behandlung befinden, insbesondere auf Intensivstationen. Sie führt zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität. Durch die demografische Entwicklung, die Lebensgewohnheiten und den Klimawandel ist davon auszugehen, dass die Häufigkeit von AKI zunehmen wird und viele Menschen durch Vorerkrankungen und Alter ein erhöhtes Risiko für daraus resultierende chronische Nierenschädigungen haben.
Schlussfolgerungen
Das AKI ist ein Symptom und keine spezifische Krankheitsentität. Es erfordert eine rasche und umfängliche Ursachensuche. Wichtig ist die korrekte Unterteilung in prä-, intra- und postrenale Ursachen. Die spezifische Ursache sollte, wann immer möglich, identifiziert werden, da sich hieraus vielfach therapeutische Konsequenzen ableiten.