07.05.2018 | Akutes Nierenversagen | Bild und Fall
Patientin mit ausgeprägter metabolischer Azidose und akutem Nierenversagen
verfasst von:
Dr. J. Reindl, M. Busch, G. Wolf
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 5/2018
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Auszug
Eine 62-jährige Patientin stellt sich in der Zentralen Notaufnahme des Uniklinikums Jena vor mit seit einigen Stunden bestehender Schläfrigkeit. Seit dem Vortag bestehe ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Aktuell verneint die Patientin Infektsymptome, Kopfschmerzen, Durchfälle oder Teerstuhl sowie Erbrechen; sie habe aber sehr viel Durst. Sie habe in den letzten Tagen viel im Garten gearbeitet und dabei wenig getrunken. Den Einsatz von Pestiziden oder Insektiziden verneint die Patientin. Gelegentlich habe sie Gelenkbeschwerden; die Patientin wurde beidseits mit einer Totalendoprothese beider Hüften versorgt (2001 und 2003). Gelegentlich nehme sie bei Hüftschmerzen Ibuprofen ein, allerdings nicht in der vorangegangenen Woche. An Vorerkrankungen bestehen eine koronare Eingefäßerkrankung sowie ein kombiniertes Aorten- und Mitralklappenvitium, weshalb die Patientin im Jahr 2016 mit einer Bypassoperation sowie einem biologischen Aorten- sowie Mitralklappenersatz versorgt wurde; zusätzlich bestehen eine Herzinsuffizienz NYHA(New York Heart Association) II, eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und eine positive Tumoranamnese (Z. n. Zervixkarzinom, Hysterektomie und Chemotherapie 2007; in Totalremission). Es liegt kein Diabetes mellitus vor. Die Vormedikation besteht aus Acetylsalicylsäure (ASS), Atorvastatin, Bisoprolol und Torasemid; eine intravenöse Drogeneinnahme oder Nikotinabusus werden verneint. Gelegentlich trinke sie ein Glas Rotwein. Die Patientin ist berentet. Die Eltern der Patientin sind jeweils an einem Tumorleiden (Mutter) bzw. einem Apoplex (Vater) verstorben. Ihr Vater habe oft an Knieschmerzen gelitten. Sie selbst habe drei Kinder, zwei davon waren Frühgeburten. Einer ihrer Söhne habe ebenfalls Beschwerden im Kniegelenk. …