Erschienen in:
18.01.2017 | Vitamin-D-Mangel | Aktuelles
Alleskönner Vitamin D?
verfasst von:
S. Unholzer, A. Rothmund, E. Haen
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für eine Vitamin-D-Substitution werden zahlreiche Einsatzgebiete diskutiert. Dazu zählen Osteoporose, Autoimmunerkrankungen, Krebs, aber auch psychiatrische Erkrankungen. Außerdem wird diskutiert, dass ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland an einem Vitamin-D-Mangel leide.
Ziel der Arbeit
Überprüfung der Studienlage zu den einzelnen Krankheitsbildern und eine kritische Auseinandersetzung mit den bisher gültigen Referenzbereichen, die einen Vitamin-D-Mangel definieren.
Material und Methoden
Literaturrecherche in den Stellungnahmen der deutschen Gesellschaft für Ernährung, wissenschaftlichen Publikationen und Fachzeitschriften.
Ergebnisse
Die Studienlage zur Prävention und Therapie verschiedener Krankheiten mit Vitamin D liefert gegensätzliche Ergebnisse. Etablierte Einsatzgebiete stellen die Rachitisprophylaxe bei Säuglingen und die unterstützende Behandlung der Osteoporose dar. Der bisher verwendete Referenzbereich zur Definition eines Vitamin-D-Mangels wurde aus Studien entnommen, die einen Mangel an Vitamin D mit einem Parathormonanstieg korrelieren. In unterschiedlichen Laboren kommen verschiedene Messmethoden zur Vitamin-D-Bestimmung zum Einsatz.
Schlussfolgerung
Zur besseren Beurteilung der Rolle von Vitamin D bei der Entstehung und Therapie chronischer Krankheiten sind weitere Studien nötig. Ein zusätzliches Problem stellen die unterschiedlichen Messmethoden, die in den Laboren zur Bestimmung angewandt werden, dar, da sie stark schwankende, nicht untereinander vergleichbare Werte liefern. Hier wäre eine Vereinheitlichung der Vitamin-D-Bestimmung wünschenswert.