07.02.2022 | Anaphylaxie | Panorama
Adrenalinautoinjektor nicht verwendet
Tödliche Anaphylaxie nach Fellatio
Erschienen in: Uro-News | Ausgabe 2/2022
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Bei einer Anaphylaxie nach einem sexuellen Kontakt gibt es viele Differenzialdiagnosen - zum Beispiel Seminalplasmaallergie, Latexallergie oder anstrengungsinduzierte Anaphylaxie. Bekannt sind auch anaphylaktische Reaktionen, nachdem ein Erdnussallergiker jemanden geküsst hat, der vorher etwas Erdnusshaltiges gegessen hat. Da allergische Symptome schon durch 50 µg Erdnuss ausgelöst werden können, helfen zuweilen auch Zähneputzen oder eine Mundspülung nicht. Britische Allergologen berichten nun von einer tödlichen Anaphylaxie nach Oralsex [McKibbin et al. Allergy Asthma Clin Immunol. 2021; 17: 110]. Zwei Männer lernten sich über ein einschlägiges Onlinedatingportal kennen. Der eine hatte vor dem ersten gemeinsamen Treffen Erdnussbutter verzehrt - ohne die Kenntnis des anderen, der Erdnussallergiker und Asthmatiker war. Dieser nahm im Zuge der Zusammenkunft den passiven Fellatiopart ein und entwickelte daraufhin akutes Wheezing und Dyspnoe. Er benutzte seinen rasch wirksamen Bronchodilatator, nicht allerdings seinen Adrenalinautoinjektor und brach in der Folge zusammen. Trotz umfangreicher Maßnahmen des alarmierten Rettungsdienstes und der örtlichen Klinik verstarb der Patient am nächsten Tag. Laut Autoren handelt es sich um den ersten Fall einer tödlichen Anaphylaxie eines Mannes, der Fellatio erhalten hat. Offenbar können Allergene auch über die Penisschleimhaut aufgenommen werden.×
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