Erschienen in:
05.04.2024 | Zu guter Letzt
Angebohrt
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
|
Ausgabe 4/2024
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Auszug
Schlau, schlauer, Taube. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts stand in der Forschung fest: Hohe Intelligenz braucht hohe Rechenkapazitäten großer Gehirne. Fest stand auch, die Hirnrinde der Säugetiere, der Kortex, ist notwendig, um Informationen detailliert zu analysieren und zu verknüpfen. Doch Falsifikation macht Wissenschaft aus: Ein Ergebnis gilt nur so lange als richtig, bis es widerlegt wird. So konnten jetzt Forscher der Ruhr-Universität Bochum zeigen, dass Papageien und Rabenvögel - ganz ohne großes Gehirn oder Kortex - in die Zukunft planen, soziale Strategien schmieden, sich im Spiegel erkennen, Werkzeuge bauen - und damit Schimpansen ebenbürtig sind. Auch „weniger begabte Vögel“ wie Tauben, heißt es in der Pressemitteilung, lernen orthographische Regeln, mit denen sie Tippfehler in kurzen Worten erkennen oder Bilder nach Kategorien wie „Impressionismus“, „Wasser“ oder „von Menschen gemacht“ ordnen. Grund dafür ist beim Säuger wie beim Vogel wohl ein flexibles Aktivitätsmuster der Nervenzellen, mit dem viele Informationen zeitgleich aktiv gehalten werden. Flexibles Reagieren auf sich ändernde Situationen und Erfahrungen: der Vogel, die zuverlässigere KI? …