Erschienen in:
24.01.2022 | Arthroskopie | Leitthema
Stellenwert der Arthroskopie bei Hüftgelenkdysplasie?
verfasst von:
Dr. med. Christian Sobau, Dr. med. Oliver Steimer
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Die Arthroskopie des dysplastischen Hüftgelenks ist ein technisch sehr anspruchsvoller Eingriff und erfolgt nur in Ausnahmefällen. Die kausale Therapie der azetabulären Hüftdysplasie stellt weiterhin die offene chirurgische Pfannenreorientierung dar. Eine präoperative präzise radiologische Diagnostik ist zwingend notwendig, bevor die seltene Indikation zur Arthroskopie bei azetabulärer Hüftdysplasie gestellt werden kann. Hierzu gehört insbesondere die korrekt angefertigte Beckenübersichtsaufnahme, mit welcher der Grad der Dysplasie und der radiologische Grad der Instabilität bestimmt werden kann. Die Hüftarthroskopie kann vor, zeitgleich oder nach offener Pfannenreorientierung erfolgen, um typische Begleitpathologien wie das femoroazetabuläre Cam-Impingement, Labrumläsionen, Knorpelschäden oder Rupturen des Lig. capitis femoris (LCF) zu therapieren. Die alleinige arthroskopische Therapie bei azetabulärer Hüftdysplasie bewirkt zumeist nur eine temporäre Besserung der präoperativ beklagten Beschwerden und muss daher kritisch gesehen werden. In Grenzfällen kann die arthroskopische Diagnostik die Indikation zur offenen Pfannenreorientierung bestätigen.