Erschienen in:
04.05.2017 | Asthma bronchiale | Leitthema
Biologika beim schweren Asthma
Welcher Antikörper für wen?
verfasst von:
Prof. Dr. J. Schreiber, S. Korn
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Das Asthma bronchiale ist eine heterogene Erkrankung mit einer komplexen molekularen und zellulären Pathophysiologie. Gezielte Eingriffe mit monoklonalen Antikörpern (Biologika) in diese Kaskade aus zahlreichen Zellen, Mediatoren und Zytokinen haben die Behandlung des schweren Asthmas deutlich verbessert. Aktuell stehen Antikörper zur Verfügung, die gegen Immunglobulin E (IgE) und gegen Interleukin-5 (IL-5) gerichtet sind. IgE ist ein zentrales Molekül in der Genese des allergischen Asthmas, es gibt jedoch eine zunehmende Evidenz, dass auch Patienten mit nichtallergischem Asthma von einer Anti-IgE-Therapie profitieren können. IL-5 ist essenziell für die eosinophile Inflammation beim Asthma und eine Anti-IL-5-Therapie ist wirksam bei Patienten mit einem refraktären eosinophilen Asthma bronchiale. Weitere Biologika werden gegenwärtig in klinischen Studien getestet. Nach den aktuellen Therapieempfehlungen und klinischen Standards werden Biologika (aktuell Anti-IgE oder Anti-IL-5) in der Dauertherapie des schweren Asthmas vor einer eventuellen Therapie mit systemischen Glukokortikosteroiden eingesetzt. Der Artikel gibt eine Übersicht über den aktuellen Stand der individualisierten Therapie des schweren Asthmas mit Biologika.