Kinder, die im ersten Lebenshalbjahr nur gestillt werden, entwickeln später häufiger allergische Sensibilisierungen gegen Nahrungsbestandteile als die, die früh Beikost mit potenten Allergenen bekommen haben.
Das ergab eine Subanalyse der CHILD (Canadian Healthy Infant Longitudinal Development)-Studie, in die Daten von über 1400 Kindern einer Geburtskohorte eingegangen sind. Die Studie untersucht, wie der Zeitpunkt, an dem Umweltfaktoren auf ein Kind einwirken, das spätere Risiko für Asthma und Allergien beeinflusst.
Für die Substudie wurden drei Nahrungsmittel ausgewählt, die als besonders allergen gelten: Kuhmilch, Erdnuss und Hühnerei. Es zeigte sich, dass das Sensibilisierungsrisiko umso geringer ausfiel, je früher die Kinder diese Nahrungsmittel erhielten, berichtete Maxwell Tran, Forschungsstudent an der McMaster University, Hamilton.
Ganz besonders deutlich wurde das beim Hühnerei. Kinder, die schon im ersten Lebensjahr eihaltige Beikost erhalten hatten, entwickelten wesentlich seltener eine Sensibilisierung gegen eines der drei Nahrungsmittel (adjustierte Odds Ratio 0.33 bei Zufütterung in den ersten sechs Monaten, 0.47 bei Zufütterung in Monat 7 bis 12).
Entgegen der landläufigen Meinung waren Kinder, die im ersten Halbjahr nur Muttermilch bekommen hatten, nicht besser geschützt – im Gegenteil: Sie entwickelten häufiger eine Sensibilisierung gegen Kuhmilch. „Sensibilisierung ist nicht Allergie“, betonte Tran. „Aber sie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin.“