Operationsziel. Anatomische Reposition und stabile extramedulläre Osteosynthese von Unterarmfrakturen unter Schonung der Vaskularisation des Knochens mit Hilfe einer neu entwickelten Platte (Locking Compression Plate® [LCP]), die durch eine geänderte Schraubenlochgeometrie entweder als konventionelle Platte oder mit Kopfverriegelungsschrauben als Fixateur interne genutzt werden kann. Indikationen. Die Indikationen der LCP 3,5 entsprechen denen der konventionellen AO Dynamic Compression Plate® (DCP) und Limited Contact-Dynamic Compression Plate® (LC-DCP) der Stärke 3,5 mm. Die LCP eignet sich für alle Unterarmschaftfrakturen (AO 22.A1–A3, 22.B1–B3 und 22.C1–C3). Kontraindikationen. Weichteilinfektionen. Osteomyelitis. Operationstechnik. Dorsolateraler und dorsaler Zugang zu Radius und Ulna. Behutsames Darstellen der Frakturzonen. Direkte oder indirekte Reposition der Frakturen abhängig vom Frakturtyp. Temporäre Sicherung der Reposition. Applikation der LCP so, dass mindestens drei Schrauben in jedem Hauptfragment platziert werden können. Monokortikale Verankerung der selbstbohrenden und -schneidenden Schrauben mit einem drehmomentbegrenzenden Bohraufsatz (1,5 Nm) oder Drehmomentschraubenzieher. Ergebnisse. In einer prospektiven, klinischen, multizentrischen Studie wurden insgesamt 277 Unterarmfrakturen bei 272 Patienten mit 387 Platten-Fixateurs internes stabilisiert. Hierbei kam der PC-Fix, ein Vorläufer der heutigen LCP, zum Einsatz. Der jeweilige Heilungsverlauf wurde bis zur sicheren knöchernen Konsolidierung verfolgt. In 21% aller Frakturen lag ein offener Weichteilschaden vor. 25% der Patienten waren polytraumatisiert. 355 aller frakturierten Unterarmknochen (91,7%) heilten innerhalb von 4–6 Monaten mit sehr gutem funktionellen Ergebnis aus. 27 der insgesamt 32 Komplikationen erforderten eine operative Revision (Infektionsrate bei geschlossenen Frakturen 1,3%, bei offenen Frakturen 1,2%, Rate einer verzögerten Heilung/Pseudarthrose 3,9%). In allen Fällen kam es schließlich zur Ausheilung. Die Ergebnisse beziehen sich auf den PC-Fix und lassen sich direkt auf die LCP mit Kopfverriegelungsschrauben übertragen.