Erschienen in:
01.02.2004 | Leitthema
Beitrag der Ernährung zur Primärprävention in der Onkologie
verfasst von:
Dr. S. Kluge, H. Boeing
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Nach aktuellen Schätzungen sind ca. ein Drittel der Krebsfälle weltweit ernährungsbedingt bzw. Folge von Übergewicht und Bewegungsmangel. Neben Rauchen ist Fehlernährung der bedeutendste Risikofaktor für Krebs. Evidenzbasierten Bewertungen folgend wirken körperliche Aktivität, Übergewicht und Alkohol überzeugend, Obst, Gemüse und Fleischwaren wahrscheinlich Krebsrisiko modifizierend. Während die Evidenz für Obst und Gemüse durch neue Ergebnisse aus Kohortenstudien schwächer als bisher eingestuft wird, scheint die Bedeutung der Ballaststoffe in der Krebsprävention größer als angenommen. Durch Optimierung dieser Faktoren nach nationalen und internationalen Empfehlungen ließen sich wahrscheinlich auch in Deutschland zahlreiche Krebsfälle vermeiden, wie Schätzungen für andere Länder oder europaweit zeigen. Die Daten des Ernährungssurveys 1998 ermöglichen einen Vergleich der nationalen Verzehrgewohnheiten mit den Empfehlungen und bieten landesspezifische Ansatzpunkte für die Primärprävention.