Endoskopische Prostata-Op.: Strikturen gehäuft nach TURP

Nach einer monopolaren TURP kommt es rund doppelt so oft zu einer Urethrastriktur wie nach einer Prostata-Enukleation. Auch bei einer Ablation ist das Strikturrisiko einer Metaanalyse zufolge geringer als bei der TURP. Hinweis: Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) gilt noch immer als Goldstandard bei der chirurgischen BPH-Therapie, alternative Verfahren wie Laser-Enukleation oder Laser-Ablation deuten in Studien jedoch zum Teil auf geringere Komplikationsraten. Ob dies auch für die Urethrastriktur als Folge eines endoskopischen Eingriffs zutrifft, ist bislang wenig bekannt. Urologinnen und Urologen um Dr. Giacomo Maria Pirola von der San-Giuseppe-Klinik in Mailand kommen anhand einer Metaanalyse nun zu dem Schluss, dass es bei der Strikturrate deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen endoskopischen Verfahren gibt. Am häufigsten treten Strikturen infolge einer TURP auf, am seltensten nach Enukleationen. Das Team um Pirola fand insgesamt 80 randomisiert-kontrollierte Studien mit über 8600 Teilnehmern. Knapp die Hälfte hatte sich einer TURP unterzogen, davon etwa zwei Drittel eine monopolaren und ein Drittel einer bipolaren TURP. 30% hatten eine Enukleation präferiert, etwa per Thulium-, Holmium- oder Dioden-Laser, die übrigen 21% waren per Ablation behandelt worden (etwa Laser-Verdampfung oder Photo-Vaporisation). Die Raten für Urethrastrikturen schwankten dabei in den einzelnen Studien recht stark zwischen 0,6% und 21%. Über alle Studien hinweg war die Inzidenz der Harnröhrenverengungen nach einer monopolaren TURP mit 3,8% am höchsten, gefolgt von einer bipolaren TURP und ablativen Verfahren (je 2,1%) sowie einer Enukleation (1,7%). Unterschiede vor allem im ersten Jahr nach der Op. Bezogen auf einen Zeitraum von einem Jahr war die Inzidenz mit Enukleationsverfahren nur rund halb so hoch wie unter der TURP, bei längeren Zeiträumen verschwanden die Unterschiede aber größtenteils wieder. Wurden nur direkte Vergleichsstudien zwischen TURP und Enukleation analysiert, so war die Strikturinzidenz unter der Enukleation um 42% niedriger als unter der TURP und um 50% geringer als unter der monopolaren TURP. Keine signifikanten Unterschiede gab es jedoch im Vergleich zur bipolaren TURP. Mit der Enukleation dauerte der Eingriff zudem weniger lang, auch konnte der postoperative Katheter schneller wieder entfernt werden. Mehr als die Hälfte der Studien verglichen die TURP mit einer ablativen Methode. Dabei zeigten sich insgesamt keine signifikanten Unterschiede mit Blick auf die Strikturrate. Speziell mit der monopolaren TURP verglichen war die Inzidenz mit der Ablation aber um 33% geringer. Tendenziell dauerte auch hier die Op. mit der TURP länger als mit der Ablation, Letztere ging zudem mit einer signifikant geringeren Katheterzeit nach der Op. einher. Insgesamt, so die Ärztinnen und Ärzte um Pirola, deuten die Studien klar auf eine höhere Strikturrate unter monopolarer TURP verglichen mit Enukleation und Ablation. Die bipolare TURP scheint diesbezüglich jedoch sanfter zu sein – hiermit gibt es kaum noch signifikante Unterschiede zu den anderen Verfahren. Eine mögliche Erklärung bietet die längere Op.-Dauer unter der TURP, möglicherweise kommt es bei der monopolaren TURP zudem zu einer stärkeren Erhitzung der Harnröhre. Entscheidende Faktoren könnten aber auch der Durchmesser und die Gleitfähigkeit des eingeführten Endoskops sowie die Tragedauer des Katheters nach der Op. sein, geben die Urologinnen und Urologen um Pirola zu bedenken. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welche Verfahren sind für die Harnröhre bei einer endoskopischen BPH-Op. am schonendsten? Antwort: Die Strikturgefahr ist bei der monopolaren TURP am höchsten, bei Enukleationen am geringsten. Bedeutung: Insgesamt kommt es mit allen Verfahren recht selten zu Strikturen. Einschränkung: Unterschiede basieren zum Teil auf recht wenigen Patienten.

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