Erschienen in:
01.03.2006 | Originalien
Beobachtungen an gesunden und VKB-insuffizienten Kniegelenken nach Belastungs-MRT
verfasst von:
Dr. M. Schneider, V. Pinskerova, S. J. Breusch, V. Noe, M. A. R. Freeman
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Lachmann-Test ist der klinisch zuverlässigste Test um eine Ruptur des vorderen Kreuzbands (VKB) zu diagnostizieren. Röntgenstudien haben einen „radiologischen Lachmann-Test“ beschrieben. Kürzlich wurde in einem offenen MRT ein Lachmann-Test angewendet. Wir haben 2 Methoden entwickelt die eine vergleichbare Technik in einem geschlossenen MRT zeigen.
Material und Methoden
21 Patienten (22 Kniegelenke) mit einer Ruptur des VKB wurden in einem geschlossenen MRT untersucht. Anteriore und posteriore Zugkräfte wurden in 20° Beugung auf das Tibiofemoralgelenk ausgeübt, indem entweder 9 kg auf das distale Femur platziert wurden (Methode 1) oder ein semimanueller Lachmann-Test mit einer Orthese (Methode 2) durchgeführt wurde.
Ergebnisse
Beide Methoden führten zu einer a.-p.-Translation in beiden Gelenkkompartimenten des gesunden und verletzten Kniegelenks, die auf sagittalen Bildern gemessen werden konnte. Dies war lateral größer als medial und ausgeprägter in den verletzten Kniegelenken. Die mediale Instabilität war der prediktive Faktor um die klinische und symptomatische Instabilität bewerten zu können. Die mediale Instabilität lag dabei hinter einem Kontaktpunkt der in einem gesunden Kniegelenk während des aktiven und passiven Beugungszyklus auftritt.
Schlussfolgerung
Es ist möglich einen Lachmann-Test in einem geschlossenen MRT durchzuführen und somit zusätzliche Informationen über die Kinematik und das Instabilitätsverhalten des verletzten Kniegelenks zu gewinnen. Diese Informationen könnten dazu dienen eine operative Indikation sicherer zu stellen.