Erschienen in:
05.12.2017 | Brachytherapie | Leitthema
Die Striktur der vesikourethralen Anastomose nach radikaler Prostatektomie
verfasst von:
V. Beck, M. Apfelbeck, M. Chaloupka, A. Kretschmer, F. Strittmatter, S. Tritschler
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Striktur der vesikourethralen Anastomose ist eine schwerwiegende Komplikation nach radikaler Prostatektomie. Bisher konnten keine eindeutigen klinischen Faktoren für die Entstehung einer Anastomosenstriktur sicher eruiert werden. Eine Striktur der vesikourethralen Anastomose tritt bei ca. 5–8 % aller Prostatektomiepatienten auf.
Symptomatik
Die klinische Symptomatik zeigt meist, ähnlich wie bei der benignen Prostatahyperplasie, eine irritative oder obstruktive Komponente. Selten kommt es in Folge einer Anastomosenstriktur zur Ausbildung einer teilweisen oder kompletten Belastungsinkontinenz.
Diagnostik
Die Diagnostik orientiert sich im Wesentlichen dem Vorgehen bei Harnröhrenstrikturen. Neben einer Uroflowmetrie sowie Restharnbestimmung kann zur weiteren Abklärung ein Zystourethrogramm ggf. eine Miktionszystourethrographie durchgeführt werden. Sollte hierbei keine eindeutige Diagnose gesichert werden, kann eine Urethrozystoskopie Sicherheit schaffen.
Therapie
Meistens werden endoskopische Verfahren als operative Therapie durchgeführt. Hierbei wird neben der Sachse-Urethrotomie oder einer Dilatation meistens eine transurethrale Resektion der Anastomose vorgenommen. Alle Verfahren zeigen jedoch eine hohe Rezidivquote. Bei rezidivierenden Strikturen können offen-operative Verfahren und hierbei meistens perineale Reanastomosen durchgeführt werden.
Schlussfolgerung
Endourologische Verfahren stellen eine gute Therapieoption dar. Aufgrund der hohen Rezidivquoten sollten offen-operative Verfahren frühzeitig angeboten und ggf. durchgeführt werden.