In einer Vergleichsstudie von Männern mit und ohne Cannabiskonsum schnitten die Nichtkonsumenten bei anthropometrischen Merkmalen und beim Lipidprofil schlechter ab als die Konsumenten. Wie eine Arbeitsgruppe berichtet, hatten die Konsumenten eine geringere Prävalenz von Begleiterkrankungen [Andrology 2023; https://doi.org/jxk6]. Ihr Body-Mass-Index war niedriger und sowohl ihr Gesamt- als auch ihr LDL-Cholesterinspiegel lagen unter jenen der Cannabisabstinenten. Für die Sexualfunktion ebenfalls wichtig: In der Farbdoppleruntersuchung des Penis ergab sich für Männer mit gemäßigtem Cannabiskonsum eine höhere dynamische systolische Spitzengeschwindigkeit. Zudem masturbierten sie öfter. Ihr Prolaktinpegel war zwar höher, beim Testosteron waren indessen keine Unterschiede festzustellen. Den positiven Aspekten von Cannabis für die Sexualität setzt die Studie aber insofern Grenzen, als alle 4.800 Beteiligten Patienten wegen sexueller Dysfunktion in Behandlung waren. Insofern ist Cannabis für die Sexualität vielleicht nur weniger schädlich als gedacht. Die nicht konsumierenden Kontrollen waren mit im Schnitt 51,7 Jahren zudem fast 17 Jahre älter als die Konsumenten (35,1 Jahre). Das könnte erklären, dass 88,5 % der Kontrollen, aber nur 8,1 % der Konsumenten wegen erektiler Dysfunktion vorstellig geworden waren. Deren Hauptbeschwerden waren reduzierte Libido und vorzeitiger Erguss. Der Unterschied in der gestörten Erektion verschwand, nachdem das Lebensalter einberechnet worden war. Die Studienautor*innen schließen daraus: "Bei Männern mit sexueller Dysfunktion geht Cannabiskonsum möglicherweise mit günstigeren anthropometrischen Parametern und Vorteilen im Lipidprofil einher." Auch die penile arterielle vaskuläre Antwort auf eine intrakavernöse Prostaglandininjektion sei besser ausgefallen.
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