Erschienen in:
16.11.2021 | Chronische lymphatische Leukämie | Neues aus der Forschung
kurz notiert
Lymphatische Neoplasien: ROR1 als neues Target?
verfasst von:
Moritz Borchers
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
|
Ausgabe 11/2021
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Auszug
ROR1 ("receptor tyrosine kinase-like orphan receptor 1") ist ein Protein, das an der embryonalen Proliferation von Stammzellen beteiligt ist. Postnatal wird die Expression in den meisten Gewebearten fast vollständig abgeschaltet. Bestimmte Tumorzellen, die quasi in einen undifferenzierten Zellzustand "zurückfallen", können dagegen ROR1 exprimieren. Den malignen Zellen verschafft die ROR1-Expression offenbar Überlebensvorteile - auf Kosten der Erkrankten, deren Prognose dadurch schlechter ausfällt (vgl. [Cui B et al. Blood. 2016;128(25):2931-40]). Ob sich ROR1 bei lymphatischen Neoplasien (LP) wie Mantelzelllymphom, chronischer lymphatischer Leukämie oder diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom als Angriffspunkt für eine Therapie mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) eignet, haben US-Mediziner in einer Phase-I-Studie bei 32 stark vorbehandelten LP-Patienten anhand des Wirkstoffs Zilovertamab Vedotin (ZV) geprüft. ZV besteht aus einem Anti-ROR1-Antikörper und einer von anderen Vedotin-ADC bekannten Linker-Zytostatikum-Kombination. Es seien keine unerwarteten Toxizitäten aufgetreten. Die Therapie habe in einigen Fällen zu einem objektiven Ansprechen geführt. Der "proof of concept" sei daher gelungen, resümieren die Forschenden [Wang ML et al. N Engl. J Med. Evidence;
https://go.sn.pub/ROR1]. …