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Erschienen in: Der Urologe 1/2015

01.01.2015 | Originalien

Chronische metabolische Azidose bei Neoblasepatienten

Umfrage zu Diagnose und Therapie

verfasst von: Prof. Dr. A. van Ophoven

Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 1/2015

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie empfiehlt, bei Patienten mit Neoblase alle 3 Monate eine kapilläre Blutgasanalyse durchzuführen und im Falle einer chronischen metabolischen Azidose (CMA) mit oralem Bicarbonat zu therapieren. Allerdings ist nicht bekannt, wie diese Empfehlungen in der Praxis umgesetzt werden.

Ziel der Arbeit

Durch eine Befragung sollte untersucht werden, wie die CMA bei Neoblasepatienten von deutschen Urologen diagnostiziert, bewertet und therapiert wird.

Material und Methoden

Ein Fragebogen zur Diagnose, Bewertung und Therapie der CMA wurde im August 2013 an 5539 Urologen in Deutschland versandt. Sämtliche 350 (6,3 %) zurückgesandten Fragebögen konnten analysiert werden.

Ergebnisse

Zur Diagnose der CMA wird von fast allen Ärzten (98 %), die den Fragebogen zurückgesandt haben, eine Blutgasanalyse (BGA) durchgeführt. In der Regel erfolgt die BGA aufgrund von unspezifischen Symptomen wie allgemeinen Beschwerden und Abgeschlagenheit. Darüber hinaus überprüft rund die Hälfte dieser Ärzte Neoblasepatienten auch unabhängig von Symptomen regelmäßig auf eine CMA. Die Inzidenz einer CMA direkt nach operativer Anlage der Neoblase wurde auf zwei Drittel aller Patienten geschätzt. Der Anteil der Patienten, die dauerhaft aufgrund einer CMA behandelt werden müssen, wurde auf 17 % geschätzt. Zur Therapie bevorzugen 99 % der Umfrageteilnehmer orales Bicarbonat mit einer Dosis von 1000–3000 mg/Tag, meist in Form von magensaftresistenten Präparaten.

Diskussion

Die CMA spielt als Komorbidität nach Anlage einer Neoblase eine große Rolle. Zudem besteht unter den Teilnehmer der Umfrage großes Interesse an Fortbildungen speziell zur CMA bei Neoblase.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Chronische metabolische Azidose bei Neoblasepatienten
Umfrage zu Diagnose und Therapie
verfasst von
Prof. Dr. A. van Ophoven
Publikationsdatum
01.01.2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Die Urologie / Ausgabe 1/2015
Print ISSN: 2731-7064
Elektronische ISSN: 2731-7072
DOI
https://doi.org/10.1007/s00120-014-3590-5

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