Erschienen in:
01.05.2015 | Originalien
Coping und depressive Belastungen minderjähriger Kinder von Krebspatienten
Verlaufsdaten
verfasst von:
PD Dr. J. Ernst, K. von Klitzing, E. Brähler, G. Romer, H. Götze
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine familienfokussierte Sichtweise auf die psychosozialen Folgen einer Krebserkrankung gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Ziel
Der vorliegende Beitrag untersuchte die selbsteingeschätzte psychosoziale Situation von minderjährigen Kindern/Jugendlichen (11 bis unter 18 Jahre) mit einem krebskranken Elternteil in Hinblick auf ihr Coping (KidCope) und depressive Belastung (CES).
Methode
Es wurden längsschnittliche Befunde (drei Messzeitpunkte, beginnend nach der Behandlung des Krebspatienten, n [Kinder/Jugendliche] = 110) erhoben, denen Vergleichsdaten aus der Allgemeinbevölkerung gegenübergestellt wurden.
Ergebnisse
Kinder/Jugendliche nutzten einen Mix an Copingstilen, insbesondere die Formen des aktiven Copings wurden als hilfreich wahrgenommen. Hinsichtlich des Copings gab es kaum Geschlechtsunterschiede. Depressive Belastungen zeigten sich vor allem ein halbes Jahr nach der onkologischen Behandlung des Elternteils. Über die Zeit waren depressive Belastungen rückläufig und näherten sich denen der Vergleichsgruppe an.
Diskussion
Insbesondere in der Zeit nach der Krebsbehandlung treten bei den Kindern/Jugendlichen Belastungen auf, die mit dem Rückgriff auf wenig hilfreiche Copingstrategien verknüpft sein können. In die klinische und psychosoziale Versorgungspraxis ist deshalb auch die Frage nach der längerfristigen Adaption der Kinder/Jugendlichen zu integrieren.