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07.04.2020 | COVID-19 | Nachrichten

Paul-Ehrlich-Institut

„Spenderblut birgt kaum Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion“

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Einer Studie zufolge ist das Risiko, dass asymptomatische Corona-Infizierte das Virus über Blutspenden verbreiten, äußerst gering. Das Paul-Ehrlich-Institut sieht daher keinen Grund für weitere risikominimierende Maßnahmen.

Eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Blutspenden von Infizierten ohne Symptome ist nicht zu erwarten. Das meldet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und verweist auf eine Publikation auf dem Pre-Print Server MedRvix (MedRvix 2020; online 30. März). Sowohl im Blut asymptomatischer Patienten als auch bei Patienten mit weniger ausgeprägten Symptomen sei kein SARS-CoV-2-Genom festgestellt worden.

Virus-Genom fand sich lediglich im Serum eines schwer erkrankten Patienten, berichtet das PEI, solche Personen seien allerdings grundsätzlich von der Blutspende ausgeschlossen. „Die Ergebnisse stimmen mit den Befunden anderer Forschungsgruppen überein, die darauf hinweisen, dass der Virusnachweis im Blut von SARS-CoV-2-infizierten Personen mit einem schweren Krankheitsverlauf assoziiert ist“, heißt es in der Mitteilung.

Die in den Hämotherapie-Richtlinien festgelegten Maßnahmen sieht das PEI daher als ausreichend an, um eine transfusionsbedingte SARS-CoV-Infektion zu verhindern. Darin sind routinemäßig die Messung der Körpertemperatur und eine infektionsbezogene Befragung zum Ausschluss fieberhaft Erkrankter von der Blutspende vorgeschrieben. Spendewillige Personen mit Zeichen einer akuten Infektion werden zu einer Blutspende nicht zugelassen.

Aufgrund der geringen Fallzahlen (in der Studie waren nur die Daten von 18 Patienten eingeflossen) sei es zwar wichtig, weitere Proben zu untersuchen. „Dennoch spricht die aktuelle Datenlage dafür, dass keine weiteren risikominimierenden Maßnahmen in Bezug auf die SARS-CoV-2-Pandemie und das Blutspendewesen erforderlich sind“, so PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek. (eb)

Quelle: Ärzte Zeitung

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