Erschienen in:
11.07.2016 | Physikalische Medizin | Leitthema
Digitale Palpation des M. pterygoideus lateralis
verfasst von:
Dr. rer. med. W. Stelzenmueller, H. Umstadt, D. Weber, V. Goenner-Oezkan, S. Kopp, J. Lisson
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die intraorale Palpierbarkeit des M. pterygoideus lateralis wurde aufgrund seiner Topographie diskutiert. Der Zweck dieser Studie ist die Überprüfung der intraoralen Palpierbarkeit des inferioren Anteils des M. pterygoideus lateralis.
Material und Methoden
Die intraorale digitale Muskelpalpation wurde anhand von 5 anatomischen Präparaten nach Freilegung der Fossa infratemporalis und Darstellung des M. pterygoideus lateralis überprüft. Die erfolgreiche Palpation wird wie folgt ausgeführt: Nach Laterotrusion des Unterkiefers zur zu untersuchenden Seite (entspannt) wird der kleine Finger des Untersuchers parallel zum Processus alveolaris superior entlang des Vestibulum oris bis zum Tuber maxillae und darüber hinaus bis zur Lamina lateralis des Processus pterygoideus geführt. Dabei wird der kraniale Anteil des M. pterygoideus medialis überquert. Während der Palpation beschreibt der palpierende Finger terminal eine kraniomediale Bewegung.
Ergebnisse
Während der Mundöffnung (Kontraktion) ist der Muskel palpierbar. In der Echtzeit-Magnetresonanztomographie MRT konnte die Impression von 6 mm des inferioren Anteils des linken M. pterygoideus lateralis bei einer 30 Jahre alten Kontrollperson gezeigt werden. Während der Palpation war die elektromyographische Messung (EMG) bei direkter Signalübertragung möglich. Hierbei konnte die EMG-Elektrode in situ mit dem palpierenden Finger gefühlt werden.
Fazit
Die intraorale Palpierbarkeit des inferioren Anteils des M. pterygoideus lateralis wurde anhand anatomischer Präparate sowohl im MRT als auch im EMG eindeutig nachgewiesen. Bei Kenntnis der Technik ist die Palpation des inferioren Anteils des M. pterygoideus lateralis durchführbar.