Erschienen in:
01.08.2014 | Übersichten
Das „Janda-Konzept“
Untersuchung und Behandlung der Muskulatur im Kontext der manuellen Medizin
verfasst von:
Dr. K. Schildt-Rudloff
Erschienen in:
Manuelle Medizin
|
Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Die Ausführungen beschreiben das gestufte System, das V. Janda zur Untersuchung manualmedizinischer Schmerzsyndrome hinsichtlich des Muskelsystems und seiner Steuerung und Regelung vorgeschlagen hat und dessen Grundthesen sich im Lehrsystem der ÄMM wiederfinden: 1) Muskeldysbalance und klinische Syndrome, 2) inkoordinierte Bewegungsmuster und klinische Syndrome. Verkettungen teilt Janda nach zwei Betrachtungsweisen ein, zum einen nach der Kombination von Funktionsstörungen in den Strukturen eines Metamers (horizontale Verkettung), zum anderen nach der Kombination von Befunden in den Strukturen aller Metamere unter dem Einfluss der zentralen Regelung und Steuerung (vertikale Verkettung). Die Betrachtung der horizontalen Verkettung ist bei akuten Schmerzsyndromen legitim. Die neurophysiologische Ansteuerungsstörung ist häufige Ursache chronischer manualmedizinischer Symptomatiken; deshalb ist die frühe orientierende Untersuchung der Motorik wichtig und die Betrachtungsweise der vertikalen Verkettung für die Behandlung Pflicht. Als Beispiel für die therapeutische Automatisierung optimierter Bewegungsmuster durch Afferenzverstärkung vermittelt die ÄMM Jandas Methode der „propriozeptiven sensomotorischen Fazilitation“. Beispiele werden beschrieben, die zeigen, wie sich eigene manualmedizinische Diagnostik und Therapie unter dem Einfluss von Jandas Thesen entwickelt haben.