Erschienen in:
01.11.2006 | Leitthema
Der Einfluss neurologischer Einlagen nach Bourdiol auf die Rumpfhaltung
verfasst von:
C. Müller-Gliemann, Prof. Dr. rer. nat. B. Drerup, N. Osada, H. H. Wetz
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 11/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der französische Neurologe Réné-Jaques Bourdiol entwickelte in den 70er Jahren ein Einlagenkonzept, das durch Modulation der plantaren Oberflächensensibilität Einfluss auf die Haltung und Statik nehmen soll: durch gezielte Stimulation oder Entspannung der plantaren Fußmuskulatur mithilfe von Korrekturkeilen von 1–3 mm Aufbauhöhe soll ein entscheidender Effekt auf die Rumpfhaltung erfolgen.
Die vorliegende Studie untersucht den Effekt dieser sog. „neurologischen Einlagen“ auf die sagittale Schwingung der Wirbelsäule bei 20 Probanden. Dazu werden rasterstereographische Funktionsaufnahmen im Stand unter 4 verschiedenen Versorgungsbedingungen am selben Kollektiv durchgeführt: barfuß, Konfektionsschuhe, die gleichen Schuhe mit Placeboeinlagen und mit neurologischen Einlagen. Bei der Auswertung der rasterstereographischen Messserien wurde der Kyphosewinkel zwischen Th4 und Th12 gemessen, der Lordosewinkel wurde zwischen Th12 und S1 bestimmt. Die statistische Auswertung errechnete den t-Test für gepaarte Messwerte.
Es wurden keine signifikanten Änderungen im Sagittalprofil des Rückens gefunden. Zusätzliche Untersuchungen der Rumpfneigung zeigten einen geringen (0,38°) Unterschied in der habituellen Rumpfneigung zwischen der 3. und 4. Versorgungsbedingung, allerdings ist damit kein eindeutiger Nachweis der Wirksamkeit der Einlagen erbracht.