Erschienen in:
01.10.2014 | Originalien
Desinfektion und Rekontamination starrer Endoskope
Mehr Sicherheit durch ein Tauchköchersystem
verfasst von:
C. Rohrmeier, J. Strutz, W. Schneider-Brachert
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der HNO-Heilkunde werden starre Endoskope täglich in hoher Frequenz eingesetzt. Es gibt keinen Konsensus zur Wiederaufbereitung dieser Medizinprodukte. Häufig werden Tauchdesinfektionsverfahren verwendet. Das Risiko einer Rekontamination bei einem solchen Verfahren sollte überprüft und ein neues Tauchköchersystem zur Vermeidung dieses Risikos untersucht werden.
Methodik
Mittels Farbmarkierungen sollte ein möglicher Kontakt des Endoskops beim Entnehmen zu Köcheroberkanten mit verschiedenem Durchmesser getestet werden. Zudem sollte die Möglichkeit eine Übertragung von Staphylococcus aureus über diesen Weg evaluiert werden. Die gleiche Methodik wurde an einem neuen Tauchköchersystem angewandt.
Ergebnisse
Die starren Endoskope berührten beim Entnehmen aus einem Köcher unabhängig von dessen Durchmesser immer die Köcheroberkante. Eine Übertragung von Staphylococcus aureus vom Köcher auf das Endoskop über diesen Weg konnte in 5 von 8 Versuchen nachgewiesen werden. Beim Tauchköchersystem fand in keinem von 20 Durchgängen eine Berührung des Endoskops mit dem Außenköcher statt. In keinem von 8 Versuchen zeigte sich eine Übertragung von Staphylococcus aureus vom vorher kontaminierten Tauchköcher auf das Endoskop, alle Tauchköcher waren nach der Desinfektion steril.
Diskussion
Eine Rekontamination von starren Endoskopen nach einer Tauchdesinfektion über einen verunreinigten Köcherrand ist möglich. Ein Tauchköchersystem kann diese Gefahr einer Rekontamination auf einfache Weise beheben, indem der Tauchköcher (Innenköcher) in der Desinfektionsmittellösung ebenfalls dekontaminiert wird.